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"Finanztest" Banken tricksen bei Zinserträgen

Der Zinseszinseffekt hat bei Festgeldanlage Einfluss auf die Rendite. Manche Banken zahlen die Festgeldzinsen aber nicht jedes Jahr aus, sondern erst am Ende der Laufzeit. Für Sparer hat das Folgen.

18.08.2020, 04:00

Berlin (dpa/tmn) - Die Anlagedauer spielt bei der Geldanlage eine wichtige Rolle. Vor allem, wenn die jährlichen Erträge immer wieder angelegt werden, kann das Vermögen dank des Zinseszinseffektes schneller wachsen. Für Sparer, die ein mehrjähriges Festgeld nutzen, ist die jährliche Zinsgutschrift daher ein Renditefaktor.

Doch einige Banken tricksen hier laut einem Bericht der Zeitschrift "Finanztest" (Heft 9/2020).

Die Masche: Statt die Zinsen jährlich gutzuschreiben, werden sie bis zum Laufzeitende angesammelt und dann auf einen Schlag ausgezahlt. Für Sparer kann das unangenehme Folgen haben: Zum einen ist der effektive Zinse geringer als der in der Werbung angegebene nominale Zins, da keine jährlichen Zinserträge mitverzinst werden. Zum anderen besteht die Gefahr, dass die auf einmal ausgezahlten steuerpflichtigen Zinsen den Sparerpauschbetrag übersteigen.

Ein Beispiel: Ein Sparer hat noch einen Freibetrag von 420 Euro im Jahr offen und legt 40 000 Euro für fünf Jahre an, mit einem Zinssatz von 1,05 Prozent. Würde die Bank die Zinsen in Höhe von 420 Euro jährlich auszahlen, wären sie für den Sparer steuerfrei.

Angesammelt über die Laufzeit werden nach fünf Jahren 2100 Euro auf einmal ausgezahlt. Davon werden für 1680 Euro 25 Prozent Abgeltungssteuer plus 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer fällig.

© dpa-infocom, dpa:200817-99-201848/2

Bericht der Stiftung Warentest