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Nicht anfassen! Tipps rund um den Eichenprozessionsspinner

Wer in seiner unmittelbaren Wohnumgebung Raupen des Eichenprozessionsspinners hat, der sorgt sich um seine Gesundheit. Wie verhält man sich richtig? Die wichtigsten Tipps dazu im Überblick:

02.07.2019, 10:24

Dessau/Bonn (dpa/tmn) - Die Raupen des Eichenprozessionsspinners sind vielerorts inzwischen eine echte Plage. Und anders als bei vielen Schädlingen stören sich daran nicht nur Land- und Forstwirte oder Hobbygärtner. Denn die giftigen Haare der Tiere sind gefährlich für den Menschen.

Was ist der Eichenprozessionsspinner?

Ein nachtaktiver Schmetterling. Ein Problem sind vor allem seine Raupen, wie das Umweltbundesamt erklärt: Ab dem dritten Larvenstadium entwickeln sie sogenannte Brennhaare, die beim Menschen gesundheitliche Probleme verursachen können. Häufig sind juckende Hautreizungen, die oft mehrere Tage bestehen bleiben, auch Reizungen der Atemwege und Augen kommen vor. In seltenen Fällen kann der Kontakt mit den Brennhaaren allergische Schocks und Symptome wie Fieber auslösen.

Wo tritt der Eichenprozessionsspinner auf?

Jahrelang gab es ihn nur in manchen Regionen, inzwischen ist er nach Angaben der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) aber bundesweit anzutreffen. Bevorzugt befallen die Raupen ältere Eichen mit viel Sonne - also vor allem solche, die zum Beispiel an Waldrändern, an Wegen oder in Siedlungen stehen. Die Raupen sammeln sich in Baumkronen, Astgabeln und am Stamm. Dort bilden sie auch sogenannte Gespinstnester, in denen sich die Raupen schließlich verpuppen.

Und wenn der Eichenprozessionsspinner in meinem Garten ist?

Vor allem: Nicht anfassen, ganz egal ob es sich um lebende Tiere oder alte Gespinstnester handelt. Denn auch die können dem Menschen noch gefährlich werden. Stattdessen rät das Umweltministerium Nordrhein-Westfalen (MULNV NRW), jeden Befall der zuständigen Kommune zu melden, im Wald wie im heimischen Garten - und dann gegebenenfalls einen Schädlingsbekämpfer zu holen.

Was tun bei gesundheitlichen Problemen?

Die sind trotz aller Vorsicht nicht ausgeschlossen: Laut SDW kann der Wind die giftigen Haare bis zu 300 Meter weit tragen. Nach einem versehentlichen Kontakt rät das MULNV NRW zunächst zu einer Dusche mit Haarwäsche und einem Kleiderwechsel, Brennhaare auf der Haut lassen sich eventuell mit Klebeband entfernen. Gegen den Juckreiz gibt es Cremes und Gels mit Kortison, erklärt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Auch Antihistaminika in Tablettenform können helfen. Bei Atem- oder Augenproblemen sollten Betroffene immer zum Arzt gehen.

FAQ des Umweltbundesamts

Informationen des MULNV NRW