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Imkerei-Sabotage Bienenstände bei Borstel verwüstet

Umgeworfene Bienenhäuser, gestohlene Völker und verstopfte Fluglöcher - das gekonnte Vorgehen lässt einen anderen Imker als Täter vermuten.

11.06.2019, 23:01

Borstel l Berufsimker Steffen Behrendt erhielt unerwartete und unerfreuliche Nachrichten: Ein Spaziergänger meldete ihm, dass jemand bei seinen Bienenständen nahe Borstel randaliert hatte. Zwei der Stände wurden umgeworfen, außerdem waren bei manchen die Fluglöcher verstopft und sogar mehrere Bienenvölker entwendet worden.

Damit entstand nach seinen Angaben ein Schaden von mehr als 300 Euro, inklusive zahlreicher toter Tiere und zwei toter Königinnen, deren Völker sich nun neue heranziehen müssen. Wegen der gezielt und vorsätzlich wirkenden Maßnahmen glaubt Behrendt, dass es sich beim Täter um einen anderen Imker handeln muss. Der Angriff eines wilden Tieres lasse sich von vornherein ausschließen, bei menschlichen Tätern wäre für das Vorgehen ein gewisses Know-How der Imkerei nötig, so Behrendt.

Etwa, die Fluglöcher mit Lappen zu verstopfen, damit keine Bienen mehr rein- oder rauskommen. Das sähe nach mehr aus als nach jungen Vandalen, wie er seinen Verdacht begründet: „Woher soll das ein Jugendlicher wissen?“ Zudem habe niemand sonst Verwendung für gestohlene Bienenvölker.

 Behrendt arbeitet seit zehn Jahren hauptberuflich als Imker und verkauft seinen Honig unter der Marke „Wabenkönig“. In der Zeit kamen seine Bienen unter anderem durch Kokeleien zu Schaden, Angriffe dieses Ausmaßes gab es auf seinen Bestand bisher aber noch nicht.

Zu den Imkern in der Nähe bestehen unterschiedliche Beziehungen. Einem Kollegen etwa hat er Stände und Völker anvertraut, mit anderen besteht ein eher angespanntes Verhältnis.

Bei der Polizei wurde bereits Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Einen Täter ausfindig zu machen, wird wegen des abgelegenen Tatorts allerdings schwierig. Zwar weist ein Schild bei der Anlage auf eine Videoüberwachung hin. Eine Kamera war bei den seit etwa zwei Wochen dort stehenden Kisten jedoch nicht angebracht – noch nicht, denn „jetzt werde ich welche aufstellen“, wie Behrendt zur Vorsorge gegen weitere Vorfälle entschied.

Wer dennoch Hinweise zur Tat hat, kann Steffen Behrendt unter der Nummer 0178/281 59 72 erreichen.