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Guy Ritchies Codename U.N.C.L.E. auf DVD

28.12.2015, 14:30

Berlin (dpa) - Bei ihm dürfen Männer noch echte Kerle sein: In den
Filmen von Guy Ritchie kann von der Krise des vermeintlichen starken Geschlechts keine Rede sein. Bekannt wurde der 1968 geborene Brite mit ruppigen Gangsterkomödien wie Bube, Dame, König, grAS (1998) oder Snatch - Schweine und Diamanten (2000). Echte Männerfilme.

In der Folgezeit war Ritchie vor allem damit beschäftigt, mit
Pop-Diva Madonna verheiratet zu sein. Die Ehe hielt immerhin fast
acht Jahre, bevor Ritchie mit den beiden Sherlock-Holmes-Filmen
seinen Durchbruch in Hollywood feiern konnte. Der legendäre Detektiv ist bei ihm kein pfeiferauchender Sonderling, sondern ein
muskelbepackter Actionheld, verkörpert von dem Energiebündel Robert Downey Jr.

Mit seinem Film Codename U.N.C.L.E. blieb Ritchie seiner
Linie treu: Zwei knallharte Agenten, die aber manchmal auch die
Lizenz zum Schmunzeln haben, kämpfen in den guten alten 1960er Jahren gegen ein ominöses Verbrechsyndikat, angeführt von einer diabolischen Frau. Jezt liegt der Film auch als DVD und Blu-ray vor (Warner Home Video), mit einer kleinen Doku über die Dreharbeiten als Bonusmaterial.

CIA-Mann Napoleon Solo (Henry Cavill, Man of Steel) und sein
KGB-Kollege Illya Kuryakin (Armie Hammer, The Social Network)
sollen sich zusammenraufen, um der verbrecherischen italienischen
Millionärin Victoria (Elizabeth Debicki), die mit einer Atombombe
droht, das Handwerk zu legen. Dieser überschaubare Plot,
angereichert mit etwas Nazi-Grusel und Sixties-Flair, basiert locker
auf der amerikanischen TV-Serie Solo für O.N.C.E.L (1964-68).

Ritchies rasantes, aber simpel gestricktes Kino-Update besteht primär aus einer Reihe von Verfolgungsjagden: Da geht es zunächst mit dem Trabi durch das düstere Ost-Berlin, ein schräges Zweitakter-Ballett. Später rasen die Helden mit dem Sportboot durch südliche Gefilde, oder es geht mit Geländewagen und Cross-Motorrad durch unwegsames Gelände. Da spritzt der Matsch dann sehr pittoresk. Aber die Split-Screen-Sequenzen und atemlos schnellen Schnitte können über die Schlichtheit des Drehbuchs kaum hinwegtäuschen.