17-jährige Mathilde Bundschuh spielt im Film "Geliebtes Kind" ein Mädchen mit Spitzfuß, das sich gegen weitere Operationen wehrt ARD-Drama um schwierige Beziehung zwischen Mutter und Tochter
Berlin (dpa) l Liz hat seit ihren Kinderjahren eine Behinderung. Die 16-Jährige leidet unter einem sogenannten Spitzfuß. Ihre Ferse kann nicht aufsetzen, sie humpelt ständig. Sport fällt für sie flach. Trotz mehrerer Operationen hat sich die Fehlbildung nicht beseitigen lassen. Das ist das eine.
Das andere: Liz, gespielt von Mathilde Bundschuh, besucht ein Internat. Dort hat sie ihr neues Zuhause gefunden, bis sie von ihrer ersten großen Liebe, dem Mitschüler Robert (Thomas Gramenz), enttäuscht wird. Daher verlässt Liz das Internat. Ihre Mutter Susanne (Anica Dobra) kann ihr Glück kaum fassen. Die Tochter kehrt freiwillig zurück.
"Geliebtes Kind" heißt das ARD-Drama am heutigen Mittwoch (20.15 Uhr), das die schwierige Beziehung zwischen Mutter und Tochter thematisiert. Susanne, die inzwischen mit dem jüngeren Andi (Simon Böer) zusammenlebt, hat immer nur das Beste für ihr Kind gewollt und daher immer die operativen Eingriffe veranlasst. Ihre Tochter will aber nicht mehr - sie möchte einfach so bleiben, wie sie ist.
Wieder zu Hause angekommen, zeigen sich die ersten Brüche im Verhältnis Mutter/Tochter - Liz beschwert sich, dass Omas Nachtschrank verschwunden ist, sie will nicht, dass ihre Mutter sie in die neue Klasse begleitet und verbietet ihr das mit strengen Worten. Ihren neuen Schulkameraden stellt sie sich vor als Mädchen, das schon vier Operationen am Fuß hatte. "Wer mehr wissen will, kann mich gerne fragen!"
Die in Belgrad geborene Anica Dobra (48) hat selbst eine Tochter in dem Alter der Film-Liz. Vergleiche mit ihrer Mutter-Tochter-Beziehung schließt sie aber aus. "Das wäre sicher der Fall, wenn ich selbst ein Drehbuch schreiben würde", sagte sie in einem mit dem WDR geführten Interview. "So aber befasse ich mich mit einem Stoff, den jemand anders geschrieben hat." Sie habe das Buch aber auf Anhieb gemocht, es sei eines, von dem man nach der 20. Seite nicht wisse, wie es ende.
Mathilde Bundschuh, 17 Jahre alt, musste in dem Film mit einer speziellen Vorrichtung auftreten, einem Plastikgestell, durch das der Fuß in einer höheren Position fixiert wurde. Die Schauspielertochter - Vater Jörg ist auch in dem Beruf tätig - ließ sich extra von der Schule für die Dreharbeiten beurlauben. Auf die Frage, was ihr denn mehr Spaß mache, die Schule oder das Schauspielern, hat sie eine klare Antwort parat: "Die Schauspielerei!"