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Bauhaus Welterbetitel bringt Bernau mehr Touristen

Vor einem Jahr hat die Unesco das Welterbe Bauhaus um Stätten in Dessau-Roßlau und Bernau erweitert. Bernau bei Berlin profitiert davon.

08.07.2018, 23:01

Bernau (dpa) l Ein Besucherzentrum und ein neues Hotel sind in Planung: Die Kleinstadt Bernau nördlich von Berlin verzeichnet ein Jahr nach dem Erhalt des Unesco-Weltkulturerbetitels für das Bauhaus-Areal einen deutlichen Anstieg von Touristen. Eine Zunahme gebe es bei Fach-Touristen, die Führungen durch den Bauhaus-Komplex buchen, sagte Bürgermeister André Stahl (Linke). Zudem seien mehr Fahrrad-Touristen aus Berlin in der Stadt, das wirke sich positiv auf die Gastronomie aus.

Der Schul- und Internatskomplex Bundesschule wurde vor einem Jahr in den bereits bestehenden Bauhaus-Weltkulturerbe-Eintrag (Weimar und Dessau) aufgenommen. Die Bauhaus-Architektur gilt als Grundstein der Moderne. Der Bauhaus-Gedanke steht für Funktionalität und klare Linien sowie für eine neue Form des Wohnens. Bürgermeister Stahl betonte, dass die touristische Infrastruktur in der Stadt weiter ausgebaut werden müsse, weil die Übernachtungskapazitäten begrenzt seien. Es sei bereits ein Hotelneubau in Planung.

Bauhaus-Direktor Hannes Meyer und sein Partner Hans Wittwer ließen von 1928 bis 1930 im Auftrag des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) in einem Forst den mehrteiligen Schul- und Internatskomplex errichten. Im Außenbereich entstanden ein Freibad und ein Sportplatz.

Zu DDR-Zeiten wurde das Areal erweitert, viele Bauhaus-Elemente sind aber noch klar zu erkennen. Heute nutzt die Handwerkskammer Berlin das Areal. Auf dem Gelände soll ein Besucherzentrum entstehen. Ein Architekturwettbewerb ist abgeschlossen. 47 Büros bewarben sich nach Angaben der Stadt, 15 Entwürfe wurden zugelassen. Ein Stuttgarter Büro habe gewonnen und erstelle derzeit die Genehmigungsplanung. Diese sei dann Grundlage für den Bauantrag, über den der Landkreis Barnim entscheiden müsse.

Der Baustart ist derzeit für Frühjahr 2019 geplant, wie Bürgermeister Stahl sagte. Der Bund steuere knapp eine Million Euro Förderung bei. Parallel dazu werde derzeit ein Ausstellungskonzept für das Innere des Besucherzentrums erarbeitet.