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Melancholische Hommage Eine vergessene Stadt: "Lemberg"

Der alte Teil der ukrainischen Stadt Lwiw ist Unesco-Weltkulturerbe. Dennoch verirren sich nur selten Touristen dort hin. Der Journalist Lutz C. Kleveman erzählt von ihrer Geschichte.

13.06.2017, 13:58

Berlin (dpa) - Touristen werden in Lemberg, dem ukrainischen Lwiw, selten gesehen. Dabei zählt die Altstadt seit 1998 sogar zum Unesco-Weltkulturerbe. Trotzdem ist diese geschichtsträchtige Stadt den Westeuropäern aus dem Blick geraten, die Krise in der Ukraine tut ihr übriges.

Der Journalist Lutz C. Kleveman ist fasziniert von dieser Metropole mit ihrem Hauch von Patina und ihrer großen, aber auch ausgesprochen tragischen Geschichte. In seinem Buch "Lemberg. Die vergessene Mitte Europas" erzählt er vor allem von Lembergs großer Zeit, den Zwischenkriegsjahren, als es eine lebensfrohe, kosmopolitische Stadt mit einer rührigen Kunstszene war. Diese glanzvolle Epoche wurde erst von der sowjetischen, dann der deutschen Besatzung brutal beendet, unvorstellbare Gräueltaten waren die Folge. Der fast vollständige Bevölkerungsaustausch nach Kriegsende hat Erinnerungen zerstört und abgeschnitten.

Kleveman kämpft gegen dieses Vergessen an, macht Zeitzeugen ausfindig. Sein Buch ist eine melancholische Hommage an eine große europäische Stadt.

- Lutz C. Kleveman: Lemberg. Die vergessene Mitte Europas, Aufbau Verlag, Berlin, 315 Seiten, 416 Seiten, 24,00 Euro, ISBN 978-3-351-03668-3.