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Josef Lange neuer Vorsitzender des Rechtschreibrats

Delfin oder Delphin? Sitzenbleiben oder sitzen bleiben? Über solche Rechtschreibfragen entbrannte vor 20 Jahren ein heftiger Streit. Der ist inzwischen vorbei. Mr. Rechtschreibung Hans Zehetmair nimmt nun seinen Hut - sein Nachfolger steht schon parat.

24.06.2016, 14:00
Der ehemalige niedersächsische Staatssekretär Josef Lange ist jetzt Vorsitzender des Rechtschreibrats. Foto: Sebastian Gollnow
Der ehemalige niedersächsische Staatssekretär Josef Lange ist jetzt Vorsitzender des Rechtschreibrats. Foto: Sebastian Gollnow dpa

Vaduz (dpa) - Der ehemalige niedersächsische Staatssekretär Josef Lange ist neuer Vorsitzender des Rats für deutsche Rechtschreibung. Das Gremium wählte den 68-Jährigen am Freitag in Vaduz (Liechtenstein) einstimmig zum Nachfolger des Ex-CSU-Politikers Hans Zehetmair.

Die wichtigste Aufgabe ist es, das Thema Rechtschreibreform in dem ruhigen Fahrwasser zu belassen, in das es Herr Zehetmair geführt hat, sagte Lange nach seiner Wahl. Zudem wolle er dafür sorgen, die Beschlüsse des Rats verständlich in die Öffentlichkeit zu tragen. Die Sprache verändere sich ständig, aber die geschriebene Sprache vor allem in Schule, Verwaltung und Rechtspflege müsse eindeutig sein.

Nach der Rechtschreibreform von 1996 war ein heftiger Streit um die richtige Schreibweise etwa von Delfin oder Delphin, Fuss oder Fuß, Dampfschifffahrt oder Dampfschiffahrt entbrannt. Die staatlichen Stellen gründeten daher 2004 den Rat für deutsche Rechtschreibung als maßgebliche Instanz in allen Zweifelsfällen. Er hat 40 Mitglieder aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein, der autonomen Provinz Bozen-Südtirol und der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Zehetmair stand dem Rat von Beginn an vor. 2014 hatte er seinen Rückzug für Ende 2016 angekündigt.

Der katholische Theologe und Historiker Lange arbeitete von 2003 bis 2013 als Staatssekretär im niedersächsischen Wissenschaftsministerium. In den 90er Jahren war er Generalsekretär der Hochschulrektorenkonferenz.

Lange ist wie Zehetmair CSU-Mitglied. Schon seit Jahrzehnten sei er aber nicht mehr parteipolitisch aktiv, betonte er: Ich glaube, dass die Frage der Parteizugehörigkeit bei dem Vorschlag der staatlichen Stellen überhaupt keine Rolle gespielt hat.

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