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Vogelkunde mal anders Von miesen Möwen und rauflustigen Spatzen

Jürgen Roth und Thomas Roth haben das das Sozialverhalten von Vögeln aus durchaus menschlicher Perspektive beurteilt.

11.04.2017, 14:45

Berlin (dpa) - Was ist nur aus den Tauben geworden? Seit der Antike galten sie als Symbol der Treue, der Sanftmut und des Friedens. Heute dagegen belagern und verschmutzen Schwärme hässlicher Stadttauben die Fußgängerzonen - eine einzige ethische und ästhetische Zumutung.

Das Urteil der beiden Vogelliebhaber Jürgen und Thomas Roth fällt nicht nur bei dieser Spezies vernichtend aus. In ihrer "Kritik der Vögel" beschreiben sie "miese Möwen" als mörderische Mundräuber und Spatzen als rauflustige Draufgänger, unverwüstlich und "ohrenbeleidigend" schilpend.

Man ahnt schon, dies ist kein ornithologisches Sachbuch, vielmehr wird das Sozialverhalten der Vögel aus durchaus menschlicher Perspektive beurteilt. Das ist amüsant, geistreich und sprachlich sehr gelungen. Neben den bekannten Vogelarten kommen in dem schön illustrierten Buch auch Exoten wie der Zilpzalp, der Ortolan und der Dodo vor.

Höchstes Lob erfährt die Dohle wegen ihres fabelhaften Sozialverhaltens und das Rotkehlchen wird als "Nummer 1 der Niedlichkeit" gerühmt.

- Jürgen Roth und Thomas Roth: Kritik der Vögel. Klare Urteile über Kleiber, Adler, Spatz und Specht, Blumenbar Verlag, Berlin, 332 Seiten, 24,00 Euro, ISBN 978-3-351-05032-0.