Daniel Richter: Man kann im Atelier immer Musik hören

Frankfurt/Main (dpa) - Rund zwei Jahre hat Daniel Richter an seiner neuen Werkgruppe gearbeitet. Jetzt sind rund 25 dieser großformatigen Gemälde des berühmten Künstlers in der Schirn Kunsthalle Frankfurt zum ersten Mal öffentlich zu sehen.

Wie sie entstanden sind, verrät der 52-Jährige im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

Frage: Sie haben insgesamt 36 museumsreife Bilder in zwei Jahren gemalt. Das klingt nach viel Arbeit. Wie sieht Ihr Tag aus?

Antwort: Arbeiten. Und Kaffee trinken. Manchmal auch umgekehrt. Aber immer strukturiert.

Frage: Und dabei hören Sie Musik...

Antwort: Das ist das Privileg dieses Berufs. Man kann im Atelier den ganzen Tag Musik hören.

Frage: Kunst ist für Sie eine Art des Nachdenkens. Das klingt nach einem ewigen Prozess.

Antwort: Es geht immer weiter. Auch die aktuelle Werkgruppe ist nur eine Etappe, die in der Ausstellung einen Abschluss findet.

Frage: Die Werke dieser Etappe wurden immer wieder überarbeitet.

Antwort: So ist das mit dem Denken.

Frage: Brauchte es denn zwingend einen Bruch, um zu etwas Neuem zu finden?

Antwort: Es war eigentlich gar kein Bruch. Eher eine Entwicklung, eine Fortschreibung ...

Frage: ... die zu einer dritten Schaffensperiode geführt hat. Mögen Sie den Ausdruck?

Antwort: Ich mag lieber andere Ausdrücke. Pralinées etwa. Das hat viel mehr mit Genuss zu tun.

Frage: Ironie? Muss auch Kunst ironisch sein?

Antwort: Kunst muss gar nichts. Sie muss nur Kunst sein.

ZUR PERSON: Daniel Richter (52) wurde 1962 in Eutin geboren. Er studierte an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Richter gilt in Deutschland als einer der prägenden Maler seiner Generation.

Daniel Richter. Hello, I Love You