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Der Blaue Reiter kehrt zurück ins Lenbachhaus

München ist die Stadt des Blauen Reiters. Für Kunstinteressierte ist das Lenbachhaus deshalb eine wichtige Adresse. Viele Werke waren jedoch verliehen. Nun sind sie nach München zurückgekehrt und in neuer Zusammenstellung zu sehen.

02.02.2016, 16:42

München (dpa) - Der Blaue Reiter im Münchner Lenbachhaus ist wieder vereint. Viele Werke der berühmten expressionistischen Künstlergruppe waren längere Zeit verliehen, nun ist ab Mittwoch eine Auswahl in neuer Zusammenstellung zu sehen. Für Museumsdirektor Matthias Mühling sind die Bilder der Mittelpunkt des Museums. So wie Paris den Eiffelturm hat, haben wir den Blauen Reiter, sagte er am Dienstag in München. Die Neupräsentation Der Blaue Reiter kehrt zurück soll in der jetzigen Form bis September 2017 zu sehen sein.

Zentrales Element ist für Mühling der Almanach, den Franz Marc (1880-1916) und Wassily Kandinsky (1866-1944) im Jahr 1912 herausgegeben haben. Darin werde deutlich, dass die Künstler mit ihrer Kunst auch Botschaften und politische Ideen vermitteln wollten. Das kostbare Buch wurde deshalb digitalisiert, die Besucher können an einem Bildschirm darin blättern.

Einer der Höhepunkte ist Gabriele Münters Bild Im Zimmer. Darauf ist ihre Nichte Elfriede Schröter zu sehen, im Hintergrund zwei kleine Gemälde, gemalt von der Zehnjährigen. Genau diese beiden Werke hängen nun direkt neben Münters Bild - für Mühling Ausdruck der Wertschätzung, welche die Künstlergruppe der Kunst von Kindern entgegenbrachte. Sie wollten das ästhetische Gestalten loslösen vom handwerklichen Vermögen, erläuterte der Kunsthistoriker.

Bewusst aufgenommen wurde in die Ausstellung auch Volkskunst wie Marienfiguren, die Kandinsky und Münter gerne mit eigenen Werken kontrastierten. An einer Hörstation läuft Musik der damaligen Avantgarde wie Alban Berg oder Arnold Schönberg, mit dem Kandinsky eifrig korrespondierte.

Die Städtische Galerie im Lenbachhaus besitzt nach eigenen Angaben die größte Sammlung von Künstlern des Blauen Reiters. 1957 hatte Gabriele Münter (1877-1962) dem Haus rund 1000 Werke geschenkt, die sie mit ihrem langjährigen Lebensgefährten Kandinsky gesammelt hatte. Auch Objekte von Franz Marc, August Macke, Paul Klee, Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin sind darunter, etwa Jawlensky berühmtes Porträt des Tänzers Alexander Sacharoff von 1909.

Der blaue Reiter kehrt zurück