Deutsch-israelisches Projekt erforscht Qumran-Rollen
Jerusalem (dpa) - Deutsche und israelische Experten wollen mit moderner Technologie tausende virtuelle Fragmente der berühmten Qumran-Rollen wie ein Puzzle zusammensetzen. Die Deutsch-Israelische Projektförderung (DIP) unterstütze das Projekt mit 1,6 Millionen Euro, teilte die israelische Altertumsbehörde am Dienstag mit.
Die ersten der rund 2000 Jahre alten Schriftrollen wurden vor fast 70 Jahren von einem Hirten in einer Höhle am Toten Meer gefunden. Später wurden weitere, häufig winzige Fragmente gefunden. Die antiken Schriften gehören zu den wichtigsten archäologischen Funden des 20. Jahrhunderts. Die ältesten handschriftlichen Bibeltexte sind seit 2012 digitalisiert und in bester Bildqualität im Internet zu sehen.
An dem neuen Projekt sind den Angaben zufolge die Akademie der Wissenschaften Göttingen sowie die Universitäten von Göttingen, Haifa und Tel Aviv beteiligt. Computerexperten und Wissenschaftler arbeiteten an der Einrichtung eines virtuellen Forschungsumgebung, teilte die Behörde mit.
Ziel sei es, dass Wissenschaftler aus aller Welt gleichzeitig an den Schriftrollen arbeiten könnten. Dazu solle eine Plattform geschaffen werden sowie das Qumran-Lexikon der Göttinger Akademie mit der entsprechenden Datenbank der Altertumsbehörde verbunden werden. Dies solle auch die Schaffung neuer kritischer digitaler Editionen der Schriftrollen vom Toten Meer ermöglichen - reich an Informationen und aktualisierbar.
Datenbank der Altertumsbehörde
Pressemitteilung der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen