Deutsches Kino setzt starke Akzente in Locarno
Den Goldenen Leoparden kann der deutsche Spielfilm Paula in Locarno nicht gewinnen. Er läuft außerhalb des Wettbewerbs. Doch er hat, vor allem dank der wunderbaren Carla Juri in der Titelrolle, Chancen auf den begehrten Publikumspreis.
Locarno (dpa) - Deutsche Filme setzen beim 69. Internationalen Filmfestival von Locarno (3. bis 13. August) starke Akzente.
Außerhalb des Wettbewerbs konnte Paula über Leben und Sterben der Malerin Paula Modersohn-Becker (1876-1907) von Regisseur Christian Schwochow einen beachtlichen Erfolg verbuchen. Der Film wurde am Sonntagabend bei der Uraufführung unter freiem Himmel von mehr als 8000 Zuschauern begeistert aufgenommen.
Zwei der drei von deutschen Geldgebern produzierten beziehungsweise mitproduzierten Filme im 17 Beiträge umfassenden internationalen Wettbewerb um den Hauptpreis, den Goldenen Leoparden, sind zu Wochenbeginn vorgestellt worden. Beide bekamen kräftigen Zuspruch.
Die rumänisch-deutsche Koproduktion Vernarbte Herzen des Rumänen Radu Jude erzählt die Leidensgeschichte des 1938 mit nur 29 Jahren verstorbenen rumänischen Dichters Max Blecher. Der Film beeindruckt mit einer kunstvoll gestalteten Spiegelung von Zeitgeschichte.
Die deutsch-schweizerische Koproduktion Marija vom Schweizer Michael Koch überzeugt mit dem Porträt einer in Deutschland um ihre Existenz kämpfenden Ukrainerin als pointiertes Sozialdrama. Hauptdarstellerin Margarita Breitkreiz hat bisher gute Aussichten, als beste Schauspielerin ausgezeichnet zu werden. Die Preisverleihung ist am Samstagabend.