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Domfestspiele Luther, Bach und Judas

Die 8. Auflage der Magdeburger Domfestspiele findet vom 1. bis 5. Juni statt.

Von Grit Warnat 16.03.2016, 00:01

Magdeburg l Als Schauspieler Ben Becker im vergangenen Jahr den Organisatoren der Domfestspiele zusagte, am 4. Juni mit seinem Programm „Ich, Judas“ nach Magdeburg zu kommen, war die Freude groß. Innerhalb von zwei Tagen war das dann schon auf 450 Plätze aufgestockte Mittelschiff des Domes ausverkauft. „Das habe ich noch nie erlebt“, sagte Stadtmanager Georg Bandarau am Dienstag bei der Präsentation des Programmes.

Das ist vielfältig und reicht von Konzerten mit Jazz-, Chor- und Vokalmusik bis hin zu Lesungen und Gesprächsrunden. Domprediger Giselher Quast nannte das Programm ihm besonders nahestehend, weil sich kirchliche Themen wie ein roter Faden durch die Veranstaltungen ziehen würden. Beckers Plädoyer für den Verräter Judas gehöre ebenso dazu wie das Konzert des Leipziger Vokalensembles Amarcord, das an die große Musikgeschichte der Kruzianer erinnern wird. Die Bach-Musik von Solisten des Konservatoriums Magdeburg, die als Ensemble KONbarock auftreten, wird Giselher Quast mit Texten untersetzen.

Zum ersten Mal wird laut Quast der Bischofsgang des Hohen Domes für ein Konzert und maximal 100 Gäste zugänglich sein. Oberhalb des Grabes Ottos des Großen gelegen, sollen dort, von drei Dresdner Musikern präsentiert, Luther, Bach und Jazz dem deutschen Kaiser und dem Publikum begegnen.

5000 Gäste werden zur achten Auflage der Domfestspiele erwartet, alleine 2000 am Eröffnungstag, dem 1. Juni. Es ist der Internationale Kindertag und er soll zu den Festspielen auch ganz im Zeichen von Familien stehen, so Bandarau. Es werde Musik von Kindern für Kinder geben, ein Puppenspiel des Puppentheaters Magdeburg sowie ein Sonderkonzert des Jugendsinfonieorchesters des Magdeburger Konservatoriums.

Giselher Quast selbst wird die Festspiele beschließen. Der Domprediger wird am Abend des 5. Juni im Gespräch mit Georg Bandarau erzählen, wie man am und mit dem Dom leben kann. Quast wird noch im selben Monat in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger werde, so kündigte er an, die Festivaltradition fortsetzen.