23. Köthener Bachfesttage vom 1. bis 5. September Ein Musikfestival wie ein "tolles mehrgängiges Menü"
"Es wird eine organische Abfolge unterschiedlicher Konzerte mit kleinen und großen Ensembles, auch mit Chören. So wie ein guter Gastronom ein tolles mehrgängiges Menü präsentiert." So beschreibt, etwas bildhaft formuliert, Hans-Georg Schäfer, Intendant der Köthener Bachfesttage, die 23. Auflage. Sie findet vom 1. bis 5. September statt.
Köthen. Insgesamt 14 Veranstaltungen umfasst das von der Köthener Bach-Gesellschaft organisierte Festival. Etwa 5000 Karten stehen zur Verfügung, "mehr geben die Veranstaltungsorte nicht her", so Hans-Georg Schäfer.
Hochkarätige Künstler und Ensembles wurden verpflichtet. Mit der Messe h-Moll (BWV 232), einer der bedeutendsten geistlichen Kompositionen von Johann Sebastian Bach, werden am 1. September um 19.30 Uhr in der Köthener St. Jakobkirche die 23. Bachfesttage eröffnet. Unter Leitung von Philippe Herreweghe musizieren das "Collegium Gent & Orchester" sowie Gesangssolisten.
Zwei der drei Orchesterkonzerte, im Johann-Sebastian-Saal des Köthener Schlosses und in der St. Jacobkirche, werden von den "English Baroque Solists" unter Leitung von Sir John Eliot Gardiner gestaltet. Zu hören sind verschiedene Bach-Ouvertüren sowie das Konzert für Oboe, Violine und Orchester (BWV 1066). Neben einer Bach-Sinfonia und Violinkonzerten erklingt im dritten Orchesterkonzert ebenfalls eine Komposition von Georg Philipp Telemann ("Hamburger Ebb und Fluth").
"Thomaner - Thomaskantoren" ist das Abschlusskonzert getitelt. Der Thomanerchor Leipzig unter Leitung des Thomaskantors Georg Christoph Biller und Solisten präsentieren in der St. Jacobkirche Werke von Johann Sebastian Bach, Johann Kuhnau (1660-1722), Johann Hermann Schein (1586-1630) sowie die Komposition "Jauchzet dem Herrn" (Telemann/Bach).
Die bedeutende russische Violonistin Victoria Mulluva ist Solistin des Spiegelsaal-Konzertes "Violine Solo". Mit "Kunst der Fuge" (Johann-Sebastian-Bach-Saal), "Kantaten & Messen" (St. Agnuskirche) sowie der rekonstruierten "Trauerkantate", BWV 244a, (auf der Grundlage zweier Textbücher) in St. Jacob werden den Freunden der Barockmusik weitere Facetten Bachscher Kompositionskunst angeboten.
Preisträger 2009 des alle zwei Jahre stattfindenden Bach-Wettbewerbes junger Pianisten in Köthen stellen sich am Abschlusstag um 15 Uhr im Spiegelsaal vor.
Eine Ballnacht im Schloss, im Spiegelsaal und auf dem Schlosshof gehört traditionell zum Festival-Programm.
Der Gesamtetat der 23. Köthener Bachfesttage beträgt 385 000 Euro. 112 000 Euro übernimmt das Land.