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Publikumshit Erfolgs-Komödie "Willkommen bei den Hartmanns" auf DVD

Wie nähert man sich dem Thema Flüchtlingskrise an? Als Komödie funktioniert das ausgezeichnet, wie Simon Verhoeven in seinem Erfolgsfilm unter Beweis stellt.

Von Wolfgang Marx, dpa 13.04.2017, 10:04

Berlin (dpa) - Bei den Hartmanns läuft es nicht mehr rund: Angelika Hartmann (Senta Berger) und ihr Mann Richard (Heiner Lauterbach) haben sich auseinandergelebt. Sohn Philip (Florian David Fritz) ist ein hyperaktiver Business-Mann und Tochter Sophie (Palina Rojinski) weiß mit ihrem Leben nichts rechtes anzufangen.

Richtig Bewegung aber kommt in die erstarrte Familie, als Angelika Hartmann (Senta Berger) beschließt, einen Flüchtling (Eric Kabongo) aufzunehmen. "Können wir uns einfach einen aussuchen?", fragt Heiner Lauterbach den Leiter eines Flüchtlingsheimes (Eisi Gulp). "Das ist hier nicht das Tierheim, Herr Hartmann", weist dieser ihn zurecht. Einer der vielen pointierten Dialoge, die "Willkommen bei den Hartmanns" zuhauf bietet.

Wie Simon Verhoeven in seiner herzerfrischenden Gesellschaftssatire "Willkommen bei den Hartmanns" Familienprobleme mit der Flüchtlingskrise und Möglichkeiten der Integration verknüpft - das ist großes Kino, witzig und charmant, übersprudelnd und nachdenklich, wie man es im deutschen Kino nur selten zu sehen bekommt. Und vor allem völlig unverkrampft und gerne politisch auch unkorrekt.

"Der Film kann keine große Lösungen bieten, aber er kann helfen, über sich selbst und die anderen zu schmunzeln und eine Art Versöhnung zu befördern, so wie das auch die Familie Hartmann erlebt", sagte Regisseur und Drehbuchautor Simon Verhoeven der Deutschen Presse-Agentur.

Mehr als drei Millionen Zuschauer und zahlreiche Preise:  "Willkommen bei den Hartmanns" (jetzt auf DVD/Blu-ray) war der erfolgreichste deutsche Film des vergangenen Jahres. Großen Anteil an dem Erfolg hat auch die großartige Besetzung - ein Who's Who des deutschen Films. Unter anderem mischen noch Ulrike Kriener, Elyas M'Barek, Eisi Gulp und Uwe Ochsenknecht mit.

Ulrike Kriener, die eine überdrehte Hippie-Yoga-Lehrerin spielt, bringt es auf dem Punkt: "Witzig, turbulent und wahnsinnig aktuell", sagt sie in einem Interview des rund einstündigen Bonus-Materials, das mit einem Making of, Deleted Scenes, Featurettes und Clips prall gefüllt ist.

Dabei kommt auch immer wieder zum Ausdruck, wie entspannt es bei den Dreharbeiten zuging; dass sie alle eine große Familie gewesen seien. Für Simon Verhoeven ist "Willkommen bei den Hartmanns" zudem der vorläufige Höhepunkt seiner Karriere, der vielleicht auch nicht mehr zu toppen ist.

"Das waren die schönsten Dreharbeiten meines Lebens. Und ich bin auch ziemlich sicher, dass ich das in solch einer Art von Intensität und Emotion nicht mehr erleben werde", sagte er.

Eine Fortsetzung kann sich Verhoeven gleichwohl vorstellen: "Ich glaube, dass ich sehr gerne einen zweiten Teil machen würde für die 'Hartmanns', aber ich bin noch nicht so ganz überzeugt von den eigenen Ideen", sagte der Filmemacher auf dem Deutschen Filmball in München. "Wenn ich irgendwann überzeugt sein sollte, dann mach ich ihn auch." Hoffentlich bald.

Willkommen bei den Hartmanns