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Unterstützung Jelinek und Hoss unterzeichnen Petition für Serebrennikow

Die Verhaftung des russischen Regisseurs hatte in Künstlerkreisen auf der ganzen Welt für Empörung gesorgt. Die Solidarität des wegen Untreue festgenommenen Filmemachers ist weiter ungebrochen.

28.08.2017, 14:56
Die Verhaftung von Regisseur Kirill Serebrennikow sorgt für Empörung und andauernde Sympathiebekundungen weltweit. Foto: Alexander Zemlianichenko
Die Verhaftung von Regisseur Kirill Serebrennikow sorgt für Empörung und andauernde Sympathiebekundungen weltweit. Foto: Alexander Zemlianichenko AP

Berlin (dpa) - Internationale Künstler haben die russische Staatsanwaltschaft in einem offenen Brief aufgefordert, die Strafverfolgung von Theater- und Filmregisseur Kirill Serebrennikow einzustellen.

Die Zahl der Unterzeichner der auf der Plattform change.org veröffentlichten Petition steige stündlich, teilte die Berliner Schaubühne am Montag mit.

Zu den Erstunterzeichnern gehören unter anderem die deutsche Schauspielerin Nina Hoss und ihre australische Kollegin Cate Blanchett, Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, die Regisseure Volker Schlöndorff und Maren Ade, der britische Theaterregisseur Simon McBurney und der russisch-deutsche Pianist Igor Levit.

Die Petition sei vom künstlerischen Leiter der Schaubühne, Thomas Ostermeier, und dem Dramatiker Marius von Mayenburg initiiert worden, nachdem Kirill Serebrennikow in der vergangenen Woche festgenommen und unter Hausarrest gestellt wurde, so die Schaubühne. Serebrennikow, Leiter des bekannten Moskauer Gogol-Theaters, steht wegen Betrugsverdachts unter Hausarrest. Das Staatliche Ermittlungskomitee wirft ihm vor, 68 Millionen Rubel (knapp eine Million Euro) staatlicher Gelder unterschlagen zu haben.

In dem offenen Brief der Künstler heißt es unter anderem: "Wir protestieren gegen die Verhaftung von Kirill Serebrennikow. Die Vorwürfe gegen ihn sind unhaltbar und lassen erkennen, dass hier ein international renommierter Regisseur mundtot gemacht werden soll." Und weiter: "An unsere Regierungsvertreter richten wir den Appell, aufs Schärfste darauf zu drängen, dass Serebrennikow nicht als Opfer eines politisch motivierten Rufmords im Gefängnis landet."