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FilmstartTV-Serie "Downton Abbey" kommt ins Kino

„Downton Abbey“ - das hat für viele Fernsehzuschauer Kultcharakter. Nun kommt die beliebte Serie ins Kino.

18.09.2019, 23:01

München (dpa) l Endlich wieder „Downton Abbey“! Sechs Staffeln lang haben Fans die TV-Serie rund um die Adels-Familie Crawley mit Begeisterung verfolgt. Liebe, Drama und Humor, garniert mit vornehmem Glanz und schönem Schein. Dazu der idyllische Landsitz von Lord Grantham, prunkvolle Gemächer, erlesene Abendkleider. Als 2015 die letzte Klappe der Serie mit Schauspielern wie Maggie Smith, Hugh Bonneville oder Jim Carter fiel, war das für viele schmerzlich.

Doch nun geht es im Kino weiter: Der Film „Downton Abbey“ entführt rund zwei Stunden lang in eine Welt, die es so nicht mehr gibt. Es ist das Jahr 1927 und das hochherrschaftliche Leben ändert sich, machen doch die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche auch vor ehrwürdigen Traditionen nicht Halt. Im Hause Grantham sind alle in heller Aufregung. König George V. und Königin Mary werden erwartet, deshalb wird der Landsitz aufs Feinste herausgeputzt. Die Familie und die Diener stecken mitten in den Vorbereitungen. Doch dann die Enttäuschung: Das royale Paar bringt seine eigenen Bediensteten mit. Die Belegschaft von Downton Abbey fürchtet, an den Rand gedrängt zu werden. Das will sich keiner gefallen lassen, vor allem Mr. Moseley will unbedingt das Königspaar mit eigenen Augen sehen.

Wer „Downton Abbey“ kennt, für den ist der Film ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Gut 20 Figuren aus der Serie spielen mit, etwa Lord Grantham, seine Töchter Mary und Edith, die eigenwillige Lady Isobel und natürlich die Grande Dame, die Dowager Countess Violet, unnachahmlich gespielt von Maggie Smith. Nicht minder wichtig die Dienerschaft, etwa die Haushälterin Mrs. Hughes, die impulsive Köchin Mrs. Patmore, der überaus auf Tradition bedachte ehemalige Butler Carson oder der verlässliche Kammerdiener Mr. Bates.

„In einer durchschnittlichen Serienepisode erzählt man normalerweise die Geschichten von vier oder fünf Charakteren“, sagt Drehbuchautor Julian Fellowes. Die anderen spielen nur Nebenrollen und kommen in anderen Folgen zu ihrem Recht. Anders in einem Film. Hier müsse jeder Charakter seine Geschichte erhalten. Das bedeutet, dass man viele Handlungsstränge mit-einander verknüpfen muss.“

Hier liegt auch das Problem: Das Drehbuch verzettelt sich in vielen kleinen Geschichten, die sich nicht so harmonisch zu einem großen Ganzen fügen, wie man sich das wünschen würde. Dafür sind es schlicht zu viele Schicksale, die zum Teil recht oberflächlich behandelt werden. Da ist etwa der Butler Thomas, der darunter leidet, dass er seine Homosexualität verbergen muss. Oder Lady Violet, die einen uralten Streit ausficht mit ihrer Cousine Lady Bagshaw, während diese im Gefolge der Königin in Downton Abbey weilt. Und Carson, der wegen des Königsbesuchs aus dem Ruhestand zurückgeholt wird und für Ruhe und Ordnung sorgen soll. Unterhaltsam ist der Film trotzdem – vor allem wegen Maggie Smith in ihrer Paraderolle als Lady Violet, eine majestätische Erscheinung. Statt vieler Worte benötigt sie nur kleine Gesten, um ihr Gegenüber niederzumachen.