7. Internationaler Telemann-Wettbewerb in Magdeburg gestartet / Eröffnung im Gesellschaftshaus Konzertmarathon rund um Barockmusik
Mit einem festlichen Konzert wurde am vergangenen Sonntagnachmittag im Gartensaals des Magdeburger Gesellschaftshauses der 7. Internationale Telemann-Wettbewerb eröffnet. Schon zu Beginn wurde die Messlatte sehr hoch gelegt.
Magdeburg l Das mehrfach preisgekrönte Kammermusik-Ensemble "Meridiana" verlieh der Eröffnungsveranstaltung zauberhaften Glanz. Die Musiker kommen aus vier verschiedenen Ländern, haben sich während ihres Studiums an der Schola Cantorum Basiliensis (Hochschule für Alte Musik Basel) gemeinsam auf Barockmusik spezialisiert und im März 2007 den ersten Preis und den Publikumspreis des international etablierten Wettbewerbs gewonnen.
Auch in diesem Jahr lag eine große Anzahl von Anmeldungen vor - insgesamt musizieren in der kommenden Woche 33 Musiker in acht Ensembles aus 15 Ländern. Vertreten sind neben den europäischen Ländern auch Japan, Südamerika und Singapur. So baut die Barockmusik Brücken - die Interpreten, das Publikum und auch die Jury können sich auf einen spannenden Konzertmarathon mit vielen interessanten musikalischen Erlebnissen und Begegnungen freuen.
Die Damen und Herren von "Meridiana" legten die Messlatte schon einmal sehr hoch. Mit ihrem Spiel lieferten sie temporeiche, energiegeladene und feurige Interpretationen von fünf Telemannschen Triosonaten verschiedener Besetzung und einer von Pierre Prowo (1697 - 1757).
Georg Philipp Telemann beherrschte die Regeln und Möglichkeiten der Triosonaten vorzüglich; seine Stücke wurden von Kollegen als vollendete Meisterwerke gefeiert. Wer dem unvoreingenommenen Spiel des Ensembles "Meridiana" zuhörte, wurde von einer unbändigen Spiellaune mitgerissen. Herrlich, wie leicht diese Musik federte, aus der sich mal eine samtige Altblockflöte erhob, elegienhaft eine Violine sang oder rasante Läufe vom Fagott den Zuhörer staunen ließ.
Der elegante Klang malte satte Farben, die Intonation war allzeit makellos. Die langsamen Sätze wirkten kultiviert, die Verzierungen kunstvoll, aber wohl dosiert - allen voran die Blockflöte. Die schnellen und virtuosen Sätze wurden souverän und mit hoher Präzision gemeistert. Das Cembalo und die Viola da gamba als basso continuo bewegten sich auf gleicher Höhe und glänzten mit erhabenem musikalischen Ausdruck wie mit schwindelerregender Virtuosität.
Die vier Musiker empfahlen sich mit exzellenter Durchhörbarkeit, Esprit und Witz und vor allem mit ganz viel Liebe und Hingabe. Die wurde vom Publikum reichlich belohnt.