1. Startseite
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Die Leichtigkeit eines Jazzkonzerts

Konzertreihe in Magdeburg Die Leichtigkeit eines Jazzkonzerts

Von Felix Bornholdt 17.01.2015, 01:05

Magdeburg l Wie findet der Organisator von "Kunst Kultur Karstadt" Peter Olszowi Musiker für die Konzertreihe? In der Badewanne liegend, sagt er, hört er Radio. Wenn ihm gefällt, was er hört, ruft er die Agenten an und lädt die Musiker ein, für das Magdeburger Publikum zu spielen - so auch das Duo Wolfgang Lackerschmid (Vibraphon) und Stephanie Schlesinger (Gesang).

"Bringen sie noch eine Band mit", wird er gesagt haben, und so standen dem Jazzduo am Donnerstag noch Guido May (Schlagzeug), Frank Wunsch (Piano) und Ingo Senst (Bass) bei, jeder ein Profi an seinem Instrument. Die Professionalität zeigt sich, wenn komplizierte Dinge ganz leicht erscheinen. Sowohl die Bühnenpräsenz der Musiker als auch der Klang der Arrangements von Film- und Jazzstandards tiefstapelten in intensiver Leichtigkeit.

Unaufdringliche Latinrhythmen

Gerade der Klang des Vibraphons hat eine beruhigende Wirkung und so kann man sich die detailreichen Stücke gut als Hintergrund für ein ausgedehntes Schaumbad vorstellen. Während man sich in den unaufdringlichen und doch undurchsichtigen Latinrhythmen und Jazzharmonien verliert, hat man Gelegenheit zum Träumen. Und doch ist dies Jazz par excellence. Zu erwartende Töne werden weggelassen und neue kommen hinzu und färben die Stimmung neu ein, so bleiben die bekannten Motive erkennbar, und doch hört man etwas gänzlich Neues.

Gerade die Musik, die unauffällig im Hintergrund bleibt, und Filmmusik, die einen großen Teil des Programms ausmachte, ist dafür prädestiniert, enthält oft eine Vielzahl kompositorischer Raffinessen. Das Ohr wird von der Komplexität abgelenkt und es bleibt nur der Eindruck oberflächlicher Leichtigkeit.