Lorenzo Vigas hofft auf Entspannung in Venezuela
Venezuela steckt in einer tiefen Krise und ist tief gespalten: Regisseur Lorenzo Vigas aber hofft, dass es nicht zu einer Eskalation der Gewalt kommt und sich alles noch zum Guten wendet.
Venedig (dpa) - Der venezolanische Filmregisseur Lorenzo Vigas hofft, dass es trotz der angespannten Situation in seinem Land nicht zu einer Eskalation kommt. Das Wesen seiner Landsleute stehe Gewalt eigentlich entgegen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur beim Filmfest in Venedig.
Der Venezolaner ist sehr kommunikativ und liebevoll. Wir haben viele Fehler, aber auch eine sehr empfindsame, warmherzige und großzügige menschliche Seite, die sich gegen einen etwaigen bewaffneten Konflikt sträubt, betonte er.
Das erdölreiche südamerikanische Land steckt in einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Da es wegen des niedrigen Ölpreises an Devisen mangelt, fehlt es an Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs. Vergangene Woche hatten in der Hauptstadt Caracas rund eine Million Menschen für ein zügiges Referendum zur Abwahl des sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro demonstriert.
Dieser Druck wird letztendlich dazu führen, dass gute Dinge passieren, meint Vigas. Mit dem Drama Caracas, eine Liebe, das auch die Spannungen in Venezuela zeigt, hatte er 2015 in Venedig den Goldenen Löwen gewonnen. Es war der erste für einen Film aus Lateinamerika. Dieses Jahr sitzt Vigas (Jahrgang 1967) in der Jury und zeigt einen Film über seinen Vater, den Maler Oswaldo Vigas (1926-2014): El vendedor de orquídeas (Der Orchideenverkäufer).