Magdeburger Klaviertrio mit viel Spielfreude
Magdeburg l Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Magdeburger Klaviertrios (Farhad Billimoria, Violine, Zsolt Visontay, Violoncello, Helge Gutsche, Klavier) veranstaltet das Gesellschaftshaus einen Zyklus von drei Konzerten mit diesem Ensemble. Die sonntäglichen Matineen sind mit dem Titel "Kostbarkeiten Europäischer Kammermusik" überschrieben.
Die zweite am vergangenen Sonntag stellte Werke französischer Komponisten in den Mittelpunkt. Zunächst erklang das Trio G-Dur von Claude Debussy.
Von Beginn an nahm das Trio sein Publikum mit einer klangsinnlichen und von gleichmäßig wogender Phrasierung gekennzeichneten Musizierweise gefangen. Diese Ausgewogenheit ließ das Ensemble als Ganzes und gleichzeitig die einzelnen Instrumente in ihren Konturen leuchten.
Herrlich perlende Farbtupfer vom Klavier
Leidenschaft schwang besonders im ersten Satz mit, wohl dosierter, pathetischer Violin-Gesang und herrlich perlende Farbtupfer vom Klavier weckten im Andante espressivo Erinnerungen an brahmssche Klangwelten.
Das Finale kam als schwungvoller Kehraus daher, locker und mit sichtbarer Spielfreude.
Letztere ließ auch das folgende Trio Nr. 1, F-Dur, op. 18 von Camille Saint-Saëns zum ausgewogenen Hörerlebnis werden. Das Stück lebte durch das fließende Zusammenspiel. Farbenfrohe Nuancierungen setzten hier ebenso Akzente wie die differenzierte Tempowahl.
Temperamentvolle Emotionsentladungen
So wurden nicht nur die Wirkung der pastoralen Anklänge im Kopfsatz unterstrichen, sondern auch die lyrischen Tiefen und die melodische Schönheit des langsamen Satzes. Diese Sinnlichkeit ließ sich bis in das flinke Scherzo nachfühlen, und auch der Finalsatz atmete noch diese friedliche Gelassenheit.
Bis zum letzten Werk von Maurice Ravel, dem Trio a-Moll, musizierte das Magdeburger Klaviertrio mit einer wohltuenden Wärme. Von temperamentvollen Emotionsentladungen bis hin zum zartesten Pianissimo spürte der Zuhörer klangliche als auch technische Präzision in dem nahtlosen Mit- und Ineinander der drei Musiker. Anmutige Kantilenen und etwas stärker gezeichnete Kontraste ließen diese Interpretation zum Favoriten des anregenden Vormittags werden.