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Jubiläum  Museum Friedland wird fünf Jahre alt

Das Museum Friedland erinnert an das Grenzdurchgangslager in Göttingen. Die Ausstellungen thematisieren persönliche Schicksale und Flucht.

17.03.2021, 10:33

Hannover (dpa) l Seit fünf Jahren erinnert das Museum Friedland an inzwischen mehr als vier Millionen Menschen, die im Grenzdurchgangslager in der Nähe von Göttingen angekommen sind. "Das unmittelbare Nebeneinander von Durchgangslager und Museum ist einzigartig", sagte die Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Editha Westmann, am Mittwoch. Das Museum im ehemaligen Bahnhofsgebäude zeige leider auch, dass Flucht und Vertreibung zur Gegenwart gehörten. Erzwungene Migration sei verbunden mit traumatischen Erinnerungen, Verlust und Schmerz sowie Trauer um umgekommene Angehörige.

Die Besucher erhalten unter anderem durch Interviews Einblick in persönliche Schicksale von Flucht, Deportation, Vertreibung und Aussiedlung. Ein Schwerpunkt ist das Ankommen. "Das ist sinnvoll, weil Aufnahme und Integration einen Prozess bilden, an dem alle Bürgerinnen und Bürger unseres Landes mitwirken sollten", sagte Westmann.

Das im Herbst 1945 errichtete Lager Friedland empfing zunächst Heimkehrer aus Kriegsgefangenschaft, Vertriebene aus dem Osten, dann Aussiedler, Spätaussiedler sowie Bürgerkriegsflüchtlinge. Es ist heute zuständig für die dem Land Niedersachsen zugewiesenen Asylbewerber sowie für Menschen aus dem Umverteilungsprogramm des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR). Daneben ist Friedland weiterhin erste Anlaufstelle für Spätaussiedler sowie jüdische Zuwanderer aus Osteuropa und Zentralasien.