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The New High Ewige Sixties: Der Pop-Tagträumer Brent Cash

Für Brent Cash gehen die 60er Jahre zumindest popmusikalisch wohl nie zu Ende. Schon zum dritten Mal entwirft er im Studio ein bonbonbuntes Retro-Panorama voller Anklänge an die Beach Boys, Paul McCartney, Todd Rundgren und Gilbert O'Sullivan.

15.02.2017, 05:00

Berlin (dpa) - Das kleine Hamburger Label Marina veröffentlicht zwar nur alle Jubeljahre eine neue Platte, aber dann weiß man stets, was man erwarten darf: zeitlos schöne Popmusik, perfekt inszenierte Tagtraum-Melodien, eingepackt in Albumcover mit adäquater Retro-Ästhetik.

Das trifft jetzt auch auf das dritte Werk des US-Studiotüftlers Brent Cash wieder zu. Sein "The New High" entschädigt dafür, dass die beste Marina-Band The Pearlfishers leider schon so lange nichts mehr von sich hören lässt. Wie bereits bei "How Will I Know If I'm Awake" (2008) und "How Strange It Seems" (2011) schwelgt Cash in üppigsten Arrangements, die er - bis auf die Streicher - wie einst sein großes Vorbild Todd Rundgren komplett allein zusammengebastelt und aufgenommen hat.

Ein Lied wie "The Way You Were" könnte direkt einem 50 Jahre alten Filmsoundtrack entnommen sein, und auch die anderen elf Songs von "The New High" wären in den 60ern und frühen 70ern vermutlich bombensichere Radio-Hits gewesen. Piano-Tupfer à la Carole King oder Gilbert O'Sullivan, zuckersüße Gesänge wie von den Beach Boys oder The Zombies, viel "Aaaah" und "Bababa" - nein, mit 2017 hat dieses Album nullkommanull zu tun. Aber vielleicht ist das ja auch gar keine so schlechte Idee.

Dass dieser sympathische Pure-Pop-Träumer kein großer Sänger ist - geschenkt. Denn Brent Cash bindet seine eher dünne Stimme in ein dermaßen prächtiges Songwriting ein, dass der Mangel kaum auffällt. Schade nur, dass der Mann aus Athens/Georgia seine watteweichen Weltflucht-Sounds nicht live präsentieren mag - dafür ist der Multi-Instrumentalist viel zu perfektionistisch.

Website Brent Cash

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