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Interview Rammsteins Flake kritisiert Wiedervereinigung

Christian Lorenz alias Flake von der deutsche Band Rammstein hat sich in einem Interview kritisch zur Wiedervereinigung geäußert.

27.01.2020, 12:03

Magdeburg (dt) l Rammstein-Keyborder Christiane "Flake" Lorenz ist eigentlich recht wortkarg und gibt - wie die restlichen Bandmitglieder - selten Interviews. Wenn es aber um die DDR-Geschichte geht, hat der gebürtige Ost-Berliner eine felsenfeste Meinung. In einem Interview mit dem österreichischen "DerStandard" hat der damalige Punk kein gutes Haar an der Wiedervereinigung von BRD und DDR gelassen und äußert sich dazu mit einem politischen Statement.

"Ab da ging ganz viel schief. Wir wurden als unnützes Land angegliedert, ganze Biografien für wertlos erklärt, Firmen geschlossen, damit sich die Westfirmen breitmachen konnten. Wir sind so sehr zurückgesetzt worden, dass sich ein Groll und eine Enttäuschung aufgebaut haben, die bis jetzt anhalten. Im Großen und Ganzen war die Wiedervereinigung in dieser Form eine Sauerei", erklärt der Rammstein-Keyborder zum Thema 30 Jahre Mauerfall.

Musikalisch brachte die Wende ihm und seine Rammstein-Bandkollegen allerdings den Segen. "Innerhalb der DDR hätten wir eine Band wie Rammstein nicht gegründet, weil es die falsche Antwort auf dieses System gewesen wäre", so Flake weiter im Interview.

Rammstein wurden auch dadurch zum deutschen Musik-Exportschlager. Weltweit feiern die ostdeutschen Hardrocker seit Jahren grandiose Erfolge, für ihre feurigen Shows sind sie berühmt geworden. Dass dabei finanziell nicht viel übrig bleiben soll, mag man Flake fast nicht glauben: "Rammstein ist ein Betrieb, wo das Geld sehr fluktuiert. Wir haben sehr viele Mitarbeiter, kaufen Unmengen an Pyrotechnik ein, haben eine riesige Bühne, Kostüme, unser eigenes Stromnetz, drehen verdammt aufwendige Videos. Das Geld, das uns privat bleibt, kann uns eigentlich kaum schaden, weil es sich so im Rahmen hält. Wir müssen echt darauf achten, dass sich die Plus-minus-Rechnung ausgeht", erzählt er.

Aber auch das wird die Jungs wohl nicht davon abhalten, noch ein paar Jahre weiter Musik zu produzieren. Entgegen immer wieder neu aufkeimenden Gerüchten wird die Band - glaubt man den Worten von Flake - noch ein paar Jahre weiter in einer musikalischen Ehe verweilen. "Scheidung ist definitiv kein Thema. Es ist wie bei einer ganz langen Ehe: Über Scheidung denkt man gar nicht mehr nach."