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Fassade und Portikus sind wieder in ihrer ursprünglichen Gestaltung zu sehen Neuer Glanz für das Schloss Wörlitz

Von Grit Warnat 21.03.2013, 02:14

Schloss Wörlitz erstrahlt in neuem Glanz: Der Gründungsbau des deutschen Klassizismus ist seit gestern wieder in seiner ursprünglichen äußeren Gestaltung zu sehen.

Wörlitz l Am 22. März 1773 wurde das Fürstlich Anhalt-Dessauische Landhaus in Wörlitz eröffnet. 400 Gäste in antikisierender Garderobe waren damals zum imposanten Fest angereist. 240 Jahre später erscheinen weniger Gäste, auch nicht in antikisierender Garderobe, aber wieder zu einem feierlichen Anlass. Die Fassade und der Portikus, der vorgebaute Säulengang, sind restauriert.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) sprach von einem bedeutenden Etappenziel. Seit 2001 wird das Schloss schrittweise saniert und restauriert. Arbeiten am Dach, an den Holzbalkendecken in allen Etagen, im Souterrain waren notwendig geworden, weil Echter Hausschwamm und tierischer Befall die Bausubstanz stark angegriffen hatten. Mehr als acht Millionen Euro wurden bisher in die Wiederherstellung des Schlosses investiert. Weitere sieben Millionen müssen laut der Kulturstiftung DessauWörlitz noch eingeplant werden, um die Arbeiten im Erdgeschoss abschließen zu können. Bis zur geplanten Fertigstellung im Jahr 2018 soll auch die Innenausstattung mit Möbeln und Kupferstichen in neuem Glanz erstahlen. Wie die Kulturstiftung mitteilt, sollen dann alle Räume für Besucher zugänglich sein.

Neumann nannte das Gartenreich Dessau-Wörlitz mit seinem Schloss einen kulturellen Leuchtturm in Deutschland und ein architektonisches Meisterwerk, das in der Welt seinesgleichen sucht. Allein 2012 sind aus dem sogenannten Leuchtturm-Programm, an dem Bund und Land beteiligt sind, 984000 Euro zur Verfügung gestellt worden. "Wir werden ein verlässlicher Partner bei der Pflege dieses Juwels bleiben", so der Bundeskulturminister, der eine mittelfristige Förderung in Aussicht stellte.

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) gab Neumann die Empfehlung des Kulturkonvents Sachsen-Anhalt mit auf den Weg, dass sich der Bund mit 50 Prozent an der Gesamtfinanzierung des UNESCO-Welterbes beteiligen solle. Sachsen-Anhalt steht mit fünf Welterbestätten an der Spitze aller Bundesländer.