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Verlage aus Sachsen-Anhalt melden Erfolge auf der Leipziger Buchmesse Neugierige Leser und zufriedene Aussteller

Von Grit Warnat 19.03.2013, 02:17

Der viertägige Leipziger Buchmesse-Marathon ist beendet. 168000 Leseinteressierte waren vom 14. bis 17. März in die Messehallen geströmt. Das ist neuer Rekord. Die Buchmesse zeigt sich hochzufrieden, die Aussteller aus Sachsen-Anhalt ebenso.

Magdeburg l Die Leipziger Buchmesse steht für volle Hallen und dicht umlagerte Stände. Sie ist und bleibt eine Publikumsmesse. Die Nähe zum Buch, zum Schriftsteller, Gespräche, Lesungen, Diskussionsrunden - all das zieht die Besucher und die Verlage Jahr für Jahr an. Eine aktuell durchgeführte Ausstellerbefragung des Instituts für Marktforschung ergab eine "sehr hohe Zufriedenheit der Aussteller". Die Verlage würden in Leipzig auf ein sehr neugieriges Publikum treffen und gleichzeitig ein direktes Feedback erhalten. Kleine Verlage verzeichneten ein starkes Interesse, das den noch unbekannten Autoren entgegengebracht werde.

2069 Verlage aus 43 Ländern waren auf der Messe vertreten, 13 Verlage aus Sachsen-Anhalt haben ihr Programm präsentiert. Mit sechs Neuerscheinungen stellte sich der Block-Verlag aus dem altmärkischen Kremkau vor, veranstaltete zwei Krimilesungen. "Wir haben einen sehr erfolgreichen Messe-Auftritt hinter uns", blickt Helmut Block zurück, dessen kleiner Verlag sich vor allem mit seiner "Blaulicht"-Serie einen Namen gemacht hat. Gespräche mit regionalen und überregionalen Buchhändlern und der direkte Kontakt zum Leser seien für Block das A und O der Messe. "Für uns ist und bleibt sie ein Muss", sagt Block.

Ein Satz, den auch Harry Ziethen unterstreicht. Der Verleger aus Oschersleben, dessen Unternehmen im Mai 1991 gegründet wurde und regionale Literatur im Norden Sachsen-Anhalts verlegt, zeigt sich nicht nur zufrieden, weil er mit Lesern und Autoren ins Gespräch kam, sondern auch, weil er einen Vertrag mit einer Dessauer Autorin abschließen konnte. Für das nächste Jahr gebe es Planungen, die Regionalpartnerschaft zwischen Sachsen-Anhalt und der bulgarischen Region Plovdiv in einer Anthologie literarisch aufzuarbeiten.

"Wir haben unglaublich positiven Zuspruch gehabt", sagt Roman Pliske, Geschäftsführer des Mitteldeutschen Verlages. Er bezieht das nicht nur auf das Frühjahrs-Buchprogramm seines Hauses, sondern auch auf das ungewöhnliche Design des Messestandes. Nach den Auftritten in den vergangenen Jahren mit tausenden von Bleistiften, einem Meer aus Ranunkeln und dem Messestand mit interaktiver Pinnwand samt Besucherkommentaren hatten sich die Designer in diesem Jahr für 3000 Notizbücher mit Illustrationen entschieden. Der Messestand war ein Hingucker.

Mit 36 Veranstaltungen hatte der Hallenser Verlag auch ein logistisch aufwändiges Programm im Rahmen von "Leipzig liest" und "Halle liest mit" zu bewältigen. Der Zuspruch der Leser aber, so sagt Pliske, entschädige für all den organisatorischen Aufwand.

Wandel auf Buchmarkt bleibt spannend

"Wir sind mit dem Messeverlauf hochzufrieden", unterstrich Martin Buhl-Wagner, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Messe, und sprach von einem durchweg "positiven Feedback".

Mit der am Sonntag zu Ende gegangenen Messe in Leipzig wurde das Bücherjahr 2013 eingeläutet. Es sei ein schwungvoller Start gewesen, sagte Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, mit Blick auf die 168000 Lesefans und das Interesse am Buch, das in all seinen Facetten hoch im Kurs stehe. Der Umsatz stieg zum Vorjahr um 1,7 Prozent.

Der Branchentreff zeigte aber auch, dass der Wandel auf dem Buchmarkt spannend bleibt. Wie geht es beispielsweise weiter mit dem stationären Buchhandel? Über ihn laufe laut Börsenverein die Hälfte des Branchenumsatzes, der 2012 bei rund 9,6 Milliarden Euro lag. Tendenz sinkend. Steigende Tendenz verzeichnen hingegen das digitale Publizieren und E-Books.