Spielplan 2018 Polit-Thriller und Musicals im Bad Hersfelder Programm
Dieter Wedel tauft sein nächstes Theaterstück in Anlehnung an Schillers Werk "Das Karlos-Komplott". Gezeigt wird es 2018 zur Eröffnung der Bad Hersfelder Festspiele. Das Thema Finanzen beschäftigt den Regisseur weiter.
Bad Hersfeld (dpa) - "Das Karlos-Komplott", "Shakespeare in Love" und "Hair" stehen unter anderem auf dem Spielplan der Bad Hersfelder Festspiele 2018.
Der Regisseur Dieter Wedel eröffnet das Theaterfestival im Sommer mit einer eigenen Fassung von Friedrich Schillers Klassiker "Don Karlos". Wedel präsentierte am Dienstag in Bad Hersfeld das Programm für seine vierte Saison in der Zeit vom 6. Juli bis 2. September. Wegen der Fußball-WM wurden die Termine nach hinten verschoben.
Sechs Produktionen stehen auf dem Spielplan. Neben der Wiederaufnahme des Erfolgsmusicals der abgelaufenen Saison, "Titanic", wird es noch eine Komödie auf der Nebenbühne in Schloss Eichhof geben, zudem noch ein Kinderstück in der Stiftsruine. Die Titel werden im Frühjahr genannt.
Im zweiten großen Schauspiel nach Wedels Inszenierung wagen sich die Festspiele an eine Komödie. "Shakespeare in Love" wird als deutsche Erstaufführung auf der Freilichtbühne der Stiftsruine gezeigt (Premiere: 20. Juli). Wer Regie führen wird, wurde noch nicht bekanntgegeben. Der Kinofilm aus dem Jahr 1998 mit Gwyneth Paltrow brachte es zum Welterfolg und gewann sieben Oscars.
Als Musical wird "Hair" (Premiere: 3. August) in einer neuen Fassung von Gil Mehmert inszeniert. Der Regisseur feierte zuletzt mit "Cabaret" Erfolge in Bad Hersfeld. "Titanic" nach der Regie von Stefan Huber wird als Erfolgsmusical der abgelaufenen Saison 2017 erneut gezeigt (Premiere: 13. Juli). Wedels Luther-Stück aus der abgelaufenen Saison werde 2021 wieder aufgeführt. Anlass: 500 Jahre nach dem Auftritt des Kirchen-Reformers vor dem Reichstag in Worms.
Dem "Karlos-Komplott" von Filme-Macher Wedel (u.a "Der große Bellheim", "Der Schattenmann", "Der König von St. Pauli") wird in der Saison 2018 aber die Hauptaufmerksamkeit gehören. Die Sprache des Stücks werde leicht modernisiert. Es wird auch wieder Filmeinspieler als zweite Erzählebene geben, wie Wedel ankündigte. "Vor dem Hintergrund totalitärer Systeme, die ihre Macht durch permanente Überwachung aller zu erhalten versuchen, ist Schillers Don Karlos ein frappierend aktuelles Stück; wuchtig, temporeich, von Szene zu Szene sich zuspitzend." Wedel verwies auf China, Russland und die Türkei und versprach einen Polit-Thriller.
Die Eintrittspreise wurden leicht erhöht. Der Preisanstieg ist auch eine Reaktion auf den zuletzt deutlich überzogenen Etat der Saison 2016/2017. Am Ende stand trotz eines Zuschauerrekords ein Defizit von 600 000 Euro zu Buche.