Promi-Geburtstag vom 9. März: Juliette Binoche
Berlin (dpa) - Seit Jahren wird sie als Franreichs große Leinwand-Göttin verehrt, denn sie versteht sich auf die hohe Kunst, sich ihre Rollen mit Bedacht auszusuchen und dann mit Leib und Seele in die Charaktere einzutauchen. Und sie kann Nein sagen.
Dem US-Regisseur Steven Spielberg hat Juiette Binoche seinerzeit gleich zwei Filme abgesagt, Jurassic Park und Schindlers Liste. Heute feiert die gebürtige Pariserin, Tochter eines Bildhauers und einer Lehrerin, 52 Jahre alt.
Ihre bisherige Karriere sei eine Gratwanderung zwischen großen US-Produktionen und europäischen Arthouse-Filmen gewesen, heißt es beim Filmreporter. Zuletzt war sie in dem eher intimen Künstlerdrama Die Wolken von Sils-Maria zu sehen, aber auch in der internationalen Produktion 69 Tage über das Grubenunglück in Chile.
Auch in ihrem Alter hat sie ihren mädchenhaften Charme nicht abgelegt. Wer sie als Marie in der romantischen Komödie Dan - Mitten im Leben! (2007) des US-Regisseurs Peter Hedges gesehen hat oder sich daran erinnert, wie sie in Chocolat Johnny Depp betört, wird wahrscheinlich zustimmen, dass sie bestenfalls weiter gewachsen ist.
Meisterregisseur Jean-Luc Godard hatte sie für Maria und Joseph als 21-Jährige vor die Kamera geholt. Der Spiegel attestierte ihr damals beredtes Schweigen als Versucherin. In der Kundera-Verfilmung Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (1987) spielte sie die Ehefrau, in Louis Malles Beziehungsdrama Das Verhängnis (1992) die Freundin des Sohnes, die ein Verhältnis mit dem Vater (Jeremy Irons) eingeht.
Prägend war für sie auch die Zusammenarbeit mit Léos Carax, mit dem sie von 1986 bis 1991 zusammen war. Außer dem Thriller Die Nacht ist jung (1986) quälten sich die beiden drei Jahre lang mit der Produktion von Die Liebenden von Pont-Neuf (1991). Resultat war ein bewegender Film, in dem Binoche die halb erblindete Clocharde Michèle spielt. Resultat war aber auch das Ende der Beziehung zwischen Hauptdarstellerin und Nachwuchsregisseur.
In Krzysztof Kieslowskis Drei Farben: Blau (1993) etablierte sie sich endgültig als internationaler Star. Dann pausierte sie, um 1994 ihren Sohn Raphael auf die Welt zu bringen. Für die Darstellung der kanadischen Lazarettschwester Hana, die sich 1996 hingebungsvoll um den Englischen Patienten Ralph Fiennes kümmerte, bekam sie schließlich einen Oscar in der Kategorie Beste Nebendarstellerin.
Im Zuge der Dreharbeiten zu Rappeneaus Historiendrama Der Husar auf dem Dach (1995), dem angeblich teuersten französischen Film aller Zeiten, lernte sie Kylie Minogues späteren Lover Olivier Martinez kennen und lieben. Sein Nachfolger wurde Benoît Magimel, der zehn Jahre jünger als Binoche ist, und mit dem sie seit 2000 eine kleine Tochter hat: Hannah.