1. Startseite
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Tragikomödie Truman triumphiert bei Goya-Verleihung

Tragikomödie Truman triumphiert bei Goya-Verleihung

Eine Tragikomödie um einen Vierbeiner namens Truman avancierte zum großen Sieger der spanischen Goya-Filmpreise. Drei Oscar-Preisträger gingen in Madrid derweil leer aus.

07.02.2016, 11:31

Madrid (dpa) - Die Tragikomödie Truman um einen sterbenskranken Mann, der für seinen geliebten Hund einen neuen Besitzer sucht, hat bei der 30. Verleihung der spanischen Goya-Filmpreise triumphiert.

Das Werk des katalanischen Regisseurs und Drehbuchautors Cesc Gay (48) erhielt in der Nacht zum Sonntag in Madrid fünf Preise, darunter die Auszeichnungen für den besten Film, die beste Regie und das beste Original-Drehbuch.

In der spanisch-argentinischen Koproduktion spielt Ricardo Darín den sterbenden Theaterschauspieler Julián, der sich nach vielen Jahren in Madrid wieder mit seinem aus Kanada angereisten besten Freund Tomás (Javier Cámara) trifft und mit ihm und Bullmastiff Truman vor dem Abschied für immer unvergessliche Tage verbringt. In Deutschland kommt der Film unter dem Titel Freunde fürs Leben - Alles was zählt, ist jetzt am 25. Februar in die Kinos.

Der 59-jährige Argentinier Darín (Der Sohn der Braut, Wild Tales - Jeder dreht mal durch) wurde als bester männlicher Hauptdarsteller prämiert. Der Spanier Cámara (49) bekam die Auszeichnung für den besten männlichen Nebendarsteller.

Drei Oscar-Gewinner gingen derweil leer aus. Die Französin Juliette Binoche (51) war für ihre Arbeit in Nobody Wants the Night ebenso wie die 41-jährige Spanierin Penélope Cruz (Ma ma) als beste Hauptdarstellerin nominiert. Beide zogen jedoch den Kürzeren gegen die junge Spanierin Natalia de Molina (25), die im Film Techo y Comida (Dach und Essen) in der Rolle einer arbeitslosen alleinerziehenden Mutter glänzt und nach ihrer Auszeichnungen als Entdeckung vor zwei Jahren bereits ihren zweiten Goya bekam.

Hollywoodstar Tim Robbins, für A Perfect Day als bester männlicher Nebendarsteller nominiert, bekam ebenfalls keine der Bronzebüsten des Malers Francisco de Goya.

Über den roten Teppich schritten in Madrid nicht nur Film-Stars und Sternchen. Mit dabei waren auch der peruanische Literatur-Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa (79), der einen Goya überreichen durfte, und zahlreiche ranghohe Politiker, darunter der Sozialistenführer Pedro Sánchez (43), der sich zur Zeit um die Bildung einer von ihm angeführten Regierung bemüht, und der Chef der linken Protestpartei Podemos (Wir Können), Pablo Iglesias (37), der sich zur Überraschung aller im Smoking präsentierte.

Kulturminister Íñigo Méndez de Vigo musste sich wegen der im Jahr 2012 von acht auf 21 Prozent angehobenen Mehrwertsteuer für Kino, Musik und Theater Kritik anhören. In den vergangenen Jahren mussten in Spanien zahlreiche Kinosäle schließen. Tut etwas für die Kultur, das ist das einzige, was ihr tun müsst, rief zum Beispiel Darín den Politikern im Saal und vor den Fernsehschirmen zu.

Goya-Filmpreise