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TV-Tipp „Die Toten vom Bodensee“ - Ermittler geraten in Gefahr

Es ist ein Krimi-Klassiker: Ihre Vergangenheit holt die verdeckte Ermittlerin ein. Überhaupt wird es in der neuen Folge von „Die Toten vom Bodensee“ persönlich. Und auch wieder ein bisschen mystisch.

Von Marco Krefting, dpa Aktualisiert: 04.03.2024, 16:25

Bregenz - Der Tschaikowsky-Abend fällt aus, so viel ist klar. Der Dirigent hängt am Strick über der Bühne. Der rote Vorhang kann nicht richtig schließen. Geht auf und zu. Auf und zu. „Vielleicht hätten wir ihn vor dem Fluch warnen sollen“, sagt Kommissar Micha Oberländer zu seiner Kollegin Luisa Hoffmann.

Kurz vor seinem Tod hatte der Mann auf einer gestohlenen, seit Jahrzehnten verschollen geglaubten Stradivari gespielt: „die Messias“. Ein Meisterwerk der Geigenbaukunst. Auf dem Schwarzmarkt Millionen wert. Doch ein Mythos besagt, dass der Spieler dieser Violine eines gewaltsamen Todes sterben wird.

Genau der richtige Fall für die deutsch-österreichischen Ermittler aus der beliebten ZDF-Reihe „Die Toten vom Bodensee“. Die neue Folge „Die Messias“ läuft am Montag um 20.15 Uhr. Und sie endet nicht nur mit einer für das Format eher ungewöhnlichen Actionszene. Sie ist auch ziemlich persönlich.

„Ich wollte ihn zu Fall bringen. Und das habe ich getan.“

Da ist zum einen der deutsche Kommissar Oberländer (Matthias Koeberlin), der sich um den Zustand seines Chefs sorgt. Und der immer noch mit seiner österreichischen Kollegin Hoffmann (Alina Fritsch) fremdelt. An einer Stelle sogar die gemeinsame Arbeit infrage stellt: „Ihnen ist schon klar, dass das so nicht läuft, oder?“. In einem anderen Moment fährt er sie an: „Ich das offene Buch und Sie die geheimnisvolle Fremde“.

So kurz angebunden bis schweigsam wie während dieses Austausches bleibt die Polizistin dann aber nicht mehr. Notgedrungen und unfreiwillig muss Hoffmann Stück für Stück mehr über sich preisgeben - denn schließlich geraten sie und ihre Familie in Lebensgefahr.

Sie wird eingeholt von der Vergangenheit, als sie unter anderem Namen verdeckt zu einem Hehler-Ring für antike Instrumente ermittelte und mit deren Anführer anbandelte. „Ich wollte ihn zu Fall bringen. Und das habe ich getan“, erzählt Hoffmann.

Ein toter Geigensammler

Hier schließt sich der Kreis zum aktuellen Fall: Los geht es mit einem erdrosselten Geigensammler, der „die Messias“ und andere illegal beschaffte Instrumente in Vitrinen in einem versteckten Raum aufbewahrte - aber sie nie selbst spielte. Die Kommissare gehen davon aus, dass es ihm nur um den Besitz ging. „Der feuchte Traum jedes Sammlers“, kommentiert Hoffmann.

In Nahaufnahmen fährt die Kamera an der Wunder-Violine entlang. Filmt Finger, die über das Holz gleiten. Zeigt Lichtreflexionen auf den Saiten. Und wie der Geigenspieler sie nahezu liebkost.

„Niemand sollte dabei draufgehen“

Eher unrühmlich entwickelt sich die Suche nach dem Mörder. Immer wieder verändert sich der Kreis der Verdächtigen. Welches Motiv hatte die Witwe? Welche Rolle spielte der Geigen-Hehler? Und wie kam der Dirigent an „die Messias“?

Im nunmehr zehnten Jahr ist die Reihe „Die Toten vom Bodensee“ für das ZDF nach wie vor ein Publikumsmagnet. Bei der jüngsten Erstausstrahlung im Januar schalteten mehr als sieben Millionen Menschen ein. Mit einem Marktanteil von mehr als einem Viertel dominierte der Film den Fernsehabend. Eine 20. Folge ist schon abgedreht.

In der aktuellen wird an einer Zeugin deutlich, wie das Leben manchmal spielen kann. Für 30.000 Euro ließ sie sich in illegale Geschäfte verwickeln. Plötzlich ist sie eine mutmaßliche Komplizin bei einem Mord. „Er wollte doch nur die scheiß Geige“, sagt sie im Verhör. „Niemand sollte dabei draufgehen.“