TV-Tipp Ein hoher Preis: Neuer Fall von „Maria Wern, Kripo Gotland“
Das hier ist ein ungewöhnlicher Schweden-Krimi: Der Zuschauer kennt schon nach Sekunden den Mörder. Denn es geht um ganz andere Dinge.

Berlin - In der Riege der ARD-Krimis ist „Maria Wern, Kripo Gotland“ eher ein Geheimtipp. Die Abenteuer der schwedischen Kriminalkommissarin bieten aber zu später Stunde viel Spannung und anspruchsvolle Unterhaltung. Am Donnerstag um 21.45 Uhr läuft die neue Episode „Freier Fall“. Dieses Mal wird die friedliche Stille von Gotlands Inselhauptstadt Visby durch nächtliche Schüsse zerrissen.
Der Schütze, ein junger Drogensüchtiger, entkommt in der Nacht. Ein Pärchen, das zufällig in der Nähe war, versucht verzweifelt, dem niedergeschossenen Mann das Leben zu retten. Maria Wern (Eva Röse) muss die blutverschmierte Ersthelferin behutsam vom Toten wegziehen.
Zuschauer und Publikum kennen schon nach kurzer Zeit die Identität des Mörders: Es ist der 24 Jahre alte Kleinganove Adde Fahlén (Michel Van Berkum). Doch geht es nur am Rande um den Killer, viel wichtiger sind die Hintermänner dieser Hinrichtung an einer Burgruine. In einem aufgezeichneten Telefonat erkennt der Ermittler Arvidsson (Peter Perski) die Stimme des Drogenbarons Josef Boman (Edvin Bredefeldt).
Schusswaffen - ein rares Gut in der Unterwelt
Bomann kreuzt nicht zum ersten Mal den Weg von Wern. Und die taffe Ermittlerin wirft sich mit voller Energie in den Fall. Ihrem Lebensgefährten Sebastian Ståhl (Erik Johansson) ist das gar nicht recht - Maria ist im vierten Monat schwanger. Dass sie dennoch von einem Balkon springt, um den Mörder zu verfolgen, macht Sebastian sauer. Und Boman erweist sich bald als gefährlicher Gegner: Er schreckt nicht davor zurück, Marias Teenager-Tochter beim Reithof anzusprechen, um der Kommissarin und ihrem Freund Macht zu zeigen.
Die Umstände spielen der Polizei derweil in die Hände. Sie brauchen nur der Tatwaffe zu folgen. Auf der abgelegenen Ostseeinsel kommt man nämlich nur schwer an Pistolen heran, wie das Team der neuen Chefin Annika Fåhréus (Katrin Sundberg) erläutert. Schusswaffen sind in der Unterwelt ein kostbares Gut. Die Polizisten kleben sich an die Spur des übernervösen Waffenkuriers Isak Forss (Kimi El Feky). Nach und nach setzt sich das Puzzle zusammen. Die Spur führt in ein Gefängnis auf dem Festland. Am Ende begibt sich Maria Wern bei den Ermittlungen in größte Gefahr - und sie bezahlt dafür einen sehr hohen Preis.
Hauptdarstellerin Eva Röse kennt Gotland seit ihrer Teenager-Zeit gut, sie hat damals in einem Restaurant dort gearbeitet. „Ich liebe meine Insel“, sagte sie im ARD-Interview. „Es ist ein absolut fantastischer Ort! Meine Jugenderinnerungen sind lange Nächte, Tanzen unter dem Sternenhimmel.“ Heute schätzt sie Gotland als perfekte Krimikulisse: „Nun ... es ist eine Insel. Man kann sie nicht einfach verlassen. Und die spektakuläre Natur und die dramatischen Landschaften sind Teil der Geschichten. Das Licht, der Ozean und das Geheimnisvolle des Ortes machen unsere Welt so lebendig.“