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Filmkritik „The Zone of Interest“ - Das Grauen hinterm Gartenzaun

„The Zone of Interest“erfüllt wenig Erwartungen und hat doch so viel zu bieten. Ein Film, der den Zusehern im Kino die Luft aus der Lunge zieht.

Von Alexander Rekow Aktualisiert: 26.03.2024, 20:58
Trautes Familienleben vor der Mauer, das Grauen dahinter.
Trautes Familienleben vor der Mauer, das Grauen dahinter. Foto: picture alliance/dpa/Leonine

Magdeburg. - Es ist ein Film, wie ihn wohl noch keiner gesehen hat - und er gar nicht erst zu sehen war. „The Zone of Interest“ ist weder mit Spannungsbögen gespickt wie „Schindlers Liste“ noch actiongeladen wie Tarantinos „Inglourious Basterds“. Auch bildgewaltig kommt er nich daher.

Doch die verstörende Banalität, mit der Rudolf Höß als Lagerleiter im KZ Auschwitz seinem Familienleben nachgeht, während hinter der Gartenmauer Menschen verbrannt werden, sich seine Frau Hedwig dem Wohl ihrer Kinder und auch der Blumenvielfalt im Garten widmet, während im Hintergrund Hunde bellen, Schüsse fallen, Gefangene schreien, ist beängstigend. Und immer wieder das eindringliche Dröhnen der Krematorien.

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Der Klangteppich, der unter die Bilder gelegt wird, zieht den Kinobesuchern die Luft aus den Lungen, lässt die Angst über die Gehörgänge in den Körper. Man will hoffen, der Film findet ein Ende und doch will man mehr sehen - überhaupt etwas sehen.

Das bedrückende Holocaust-Drama mit Sandra Hüller und Christian Friedel in den Hauptrollen wurde mit zwei Oscars ausgezeichnet. Der Film hat dem Schrecken ein ganz anderes Gesicht gegeben. Eine abnormale Alltäglichkeit sichtbar gemacht.