Überwiegend positives Echo für Peer Gynt in Moskau
Moskau (dpa) - Hamburgs Ballettchef John Neumeier (73) hat mit dem Gastspiel seines neuen Peer Gynt im Moskauer Bolschoi-Theater ein überwiegend positives Echo in der russischen Presse ausgelöst.
Trotz einer Gesamtlänge von immerhin drei Stunden verfüge diese Geschichte einer wandernden Seele über große Dichte, meinte die Tageszeitung Wedomosti. Das Blatt Kommersant nannte Peer Gynt zur Musik des russisch-deutschen Komponisten Alfred Schnittke (1934-1998) ein Beispiel für die schöpferische Intensität von Neumeier. Es gab aber auch kritische Stimmen. Die Inszenierung besitze zu wenig Tiefe, schrieb etwa die Tageszeitung Nesawissimaja Gaseta am Montag.
Das Hamburg Ballett hatte Peer Gynt in fünf ausverkauften Vorstellungen auf der historischen Bühne des Bolschoi präsentiert. Damit sei die Neufassung erstmals nach der Premiere im Juni 2015 in Hamburg für ein internationales Publikum erlebbar gewesen, hieß es.
Es war mein großer Wunsch, dieses Ballett nach Moskau zu bringen, weil in dieser Stadt 1985 alles anfing: Ich schlug Schnittke das Werk vor, und wir begannen hier daran zu arbeiten, sagte Neumeier. Er gastierte schon mehrfach in Russland, etwa mit Die Kameliendame. Für die jetzigen Vorstellungen waren etwa 40 Tänzerinnen und Tänzer aus Hamburg angereist. Die Musik kam vom Orchester des Bolschoi.