Design Weltberühmt mit Duftflakons: Designer Peter Schmidt ist tot
Er designte Parfümflakons für prominente Modemarken. Doch Peter Schmidt hat auch Bühnenbilder und einen Bocksbeutel entworfen. Nun ist der Designer im Alter von 87 Jahren gestorben.

Hamburg - Der Designer Peter Schmidt ist tot. Der vielfach preisgekrönte Künstler und Werbefachmann starb am Vormittag im Alter von 87 Jahren nach längerer Krankheit in einem Krankenhaus in Hamburg, wie sein langjähriger Lebenspartner Tobias Strauch der Deutschen Presse-Agentur sagte. Schmidt wurde unter anderem mit Parfümflakons für Jil Sander und Hugo Boss weltberühmt.
Sein Flakon „Pure Woman“ (1980) stand zeitweilig in der Ausstellung des Museums of Modern Art in New York. Der Stil des in Bayreuth geborenen Designers zeichnete sich durch unverkennbare Schlichtheit, Sachlichkeit und Eleganz aus. Immer wieder arbeitete der Wahlhamburger zudem als Bühnen- und Kostümbildner am Theater, etwa für Hamburgs renommierten Ballettchef John Neumeier in Aufführungen wie „Tod in Venedig“ (2003) und „Parzival“ (2006).
Noch bis vor zwei Jahren habe Schmidt als Designer gearbeitet und auch Bühnenbilder für das Hamburger Ernst Deutsch Theater geschaffen, sagte Strauch. Bereits im vergangenen Jahr habe er seine private Bibliothek seiner Heimatstadt Bayreuth geschenkt.
Gebürtigen Franke zog es Anfang der 1970-er in den Norden
Geboren wurde Schmidt am 10. Dezember 1937 in Bayreuth in Bayern. Nach seinem Studium an der Werkkunstschule Kassel in Hessen wechselte der Franke in den Norden, wo er 1972 mit Waltraut Bethge die Peter Schmidt Studios gründete. Die Marken- und Design-Agentur leitete er, bis er sie 2006 an den US-Werbekonzern BBDO verkaufte.
Danach firmierte Schmidt mit einem kleinen jungen Team allein unter seinem Namen. Schmidt war Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande.
Schmidt entwarf Kirchentags-Kampagne und Hamburg-Logo
Schmidts Arbeiten zeichneten sich durch besondere Vielfalt aus. So erhielt seine „Form 2006“ für Arzberg Porzellan mehrere Auszeichnungen. 2007 übernahm er die Gestaltung des Festivals „Lamento“ in der NS-Gedenkstätte Neuengamme. Für den Evangelischen Kirchentag konzipierte er 2013 um die Losung „Soviel Du brauchst“ eine Kampagne. Der Designer gestaltete Bücher, Zeitschriften und Websites und entwarf unter anderem das Logo für die Stadt Hamburg und das Hamburg Ballett.