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Welterbestadt  2019 wird für Quedlinburg Superfestjahr

Der Welterbestadt Quedlinburg steht ein "Superfestjahr" bevor. Neben dem Sachsen-Anhalt-Tag gibt es genug weitere Gründe zum Feiern.

28.12.2018, 08:43

Quedlinburg (dpa) l In Quedlinburg im Harz wird im kommenden Jahr ausgiebig gefeiert. Festen, Ausstellungen und Veranstaltungen zu verschiedenen Jubliäen – der Gastgeberstadt des nächsten Sachsen-Anhalt-Tages gehe es vor allem um die eigene Geschichte. "Das wird ein herausragendes Festjahr mit drei Hauptanlässen, denen wir eine besondere Rolle für die Stadt und ganz Deutschland zuschreiben", sagte Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) werde das Festjahr am 7. Januar beim Neujahrsempfang der Stadt ausrufen.

So jähre sich 2019 zum 1100. Mal die Erhebung des Sachsenherzogs Heinrich (876-936) zum ersten König der Sachsen und Franken. Außerdem werde die Stadt ihre Aufnahme in die Unesco-Welterbeliste vor 25 Jahren und die Friedliche Revolution vor 30 Jahren feiern. Vom 31. Mai bis 2. Juni 2019 werde in Quedlinburg zudem der 22. Sachsen-Anhalt-Tag veranstaltet, zu dem etwa 150.000 Besucher erwartet werden. "Wir feiern drei Tage unser Landesfest – die restlichen 362 Tage feiern wir uns", sagte die Koordinatorin des Festjahres, Ursula Rudolph. 

Im Fokus stehe Heinrich I., an den Mitte Mai mit einem Stadtfest und bis 2020 hinein mit einer Ausstellung in zwei Kapiteln erinnert wird. "2015 gab es erste Ideen dazu, die wir zunächst in einem zweiseitigen Konzept zusammengefasst haben", sagte Rudolph. Nun seien es gut drei Meter Ordner an Ordner. "Wir haben eine Projektgruppe gegründet und auf drei Bürgerversammlungen informiert und Ideen gesammelt." 87 Vorschläge seien eingegangen und auf Machbarkeit überprüft worden.

So werde die Ausstellung auf dem Schlossberg die Erhebung Heinrichs im Jahr 919 in den Königsstand erlebbar machen. Das dortige Museum zeige das Kapitel "919 – plötzlich König", während es in der Stiftskirche St. Servatii unter dem Titel "Am Anfang war das Grab" auch um die Entwicklung des Stifts gehe. Heinrich I. und seine Frau Mathilde sind in der Kirche beigesetzt. Die Ausstellung soll vom 19. Mai 2019 bis 2. Februar 2020 gezeigt werden.

Das Stadtfest vom 17. bis 19. Mai 2019 widme sich dem zentralen Thema "Hochkultur trifft Lichtkultur". "Wir illuminieren ausgewählte Orte, die mit Heinrich in Verbindung stehen", sagte Rudolph. Und sie betonte: "Es wird kein Mittelalterspektakel." Vielmehr sei es eine "auf Quedlinburg zugeschnittene Produktion", die mit Lichtkunst, Straßentheater und Musik begeistern werde.

Dass Quedlinburg vor 30 Jahren ein besonderer Ort der Friedlichen Revolution war, soll ebenfalls ins Gedächtnis zurückgeholt werden. "Im Herbst 1989 demonstrierten, gemessen an der Zahl der Einwohner, in kaum einem anderen Ort so viele Menschen", sagte Stadtsprecherin Sabine Bahß. Aus diesem Anlass werde es das Theaterprojekt "Wenn das Fass überläuft" und eine Ausstellung in der Marktkirche geben.

Ein Festakt anlässlich der Aufnahme Quedlinburgs in die Unesco-Liste vor 25 Jahren runde das "Superfestjahr" ab. Er soll am 17. Dezember 2019 im Nordharzer Städtebundtheater veranstaltet werden. 

"Es ist gut, dass wir nach 20 Jahren Haushaltskonsolidierung wieder was gestalten können", sagte Koordinatorin Rudolph. Im Haushalt der Stadt sind eigenen Angaben zufolge für das Festjahr ohne Sachsen-Anhalt-Tag für 2018 und 2019 insgesamt 379.100 Euro berücksichtigt, zudem können in diesem Zusammenhang Investitionen in Höhe von insgesamt 34.400 Euro getätigt werden. Das Land steuere nach Angaben des Landesverwaltungsamtes für die Heinrich-Ausstellung mehr als 168.000 Euro bei. Weitere 68 850 Euro seien für "Maßnahmen im Rahmen der Vorbereitungen und Durchführungen des Jubiläumsjahres 2019" bewilligt worden. Auch die regionale Wirtschaft und Sponsoren würden Geld für die Realisierung ausgeben, hieß es.