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Travestie und Brexit Grayson Perry: Britischer Exzentriker erstmals in Paris

Identität, Männlichkeit, Sexualität und Brexit: In seinem schrillen Werk Grayson Perry spiegeln sich viele Themen und Motive.

23.10.2018, 12:03

Paris (dpa) - Keramikvasen mit Sadomaso-Szenen, phallische Skulpturen und Brexit-Wandteppich: Unter dem Titel "Vanité, Identité, Sexualité" (etwa: Narzissmus, Identität, Sexualität) widmet die Pariser Monnaie dem skurrilen Künstler und Turner-Prize-Träger Grayson Perry eine umfangreiche Ausstellung.

Es ist die erste bedeutende Werkschau, die dem 58-jährigen britischen Star in Frankreich ausgerichtet wird. Die Ausstellung dauert bis zum 3. Februar und gibt Einblick in eine poppige Welt, in der sich Perry die Frage stellt: Wer sind wir? Was wollen wir?

Gezeigt werden in dem Museum gegenüber dem Louvre unter anderem Keramiken mit Motiven der Gewalt, Macht und Sexualität. Oft sind Männer in Frauenkleidern abgebildet. Perrys Werk hat stark autobiografische Bezüge. Bereits als Kind zog er die Kleider seiner Schwester an.

Die Exponate spiegeln das immer wiederkehrende Thema der Identität wider. Eine Parodie auf die "Macho-Kultur" in der Finanzwelt ist sein Keramik-Objekt in Form eines Penis mit Banknoten. Auch sein speziell gefertigtes rosa Motorrad hinterfragt den Begriff der Männlichkeit.

Der Exzentriker nimmt den Puritanismus der Briten ebenso aufs Korn wie den Brexit. Der Wandteppich "Comfort Blanket" aus dem Jahr 2014 zeigt noch ein farbenprächtiges Großbritannien und eine lachende Queen Elizabeth, "The Battle of Britain", der nur drei Jahre später entstanden ist, eine graue Industrielandschaft.