Stipendien für Studenten Angebote und Anforderungen unterscheiden sich stark
Um ein Studium zu finanzieren, brauchen Studierende meist jeden erreichbaren Cent. Nebenjob, Bafög und eine Unterstützung der Eltern bilden in der Regel die Basis der Studienfinanzierung. Zusatzchance für viele: ein Stipendium. Die Stiftung Warentest sagt, was möglich ist.
Berlin (rgm). Ein Stipendium erhalten erst zwei Prozent aller Studierenden. Allerdings: mit steigender Tendenz. Eine solche Förderung bringt zwar neben zum Teil langwierigen Bewerbungsverfahren auch Mehrarbeit im Studium mit sich, doch der Aufwand lohnt. Schließlich müssen Absolventen das Stipendiengeld im Gegensatz zum Bafög nicht zurückzahlen. Je nach Stipendiengeber gibt es dazu hilfreiche Angebote vom kostenlosen Sprachkurs bis zur Vermittlung von Praktika oder Unterstützung bei der Diplomarbeit.
Neben den großen Begabtenförderwerken unterstützen eine Vielzahl kleiner Stiftungen Studenten mit einem Stipendium. Mehr als 1750 fördernde Organisationen verzeichnet der Bundesverband deutscher Stiftungen. Verschiedenste Organisationen vergeben Stipendien: Parteien, Kirchen, der Staat, Wirtschaftsverbände, Firmen oder auch private Stiftungen.
Die einzelnen Stipendien unterscheiden sich erheblich. Manch kleine Stiftung fördert nur wenige Studenten, die Studienstiftung des deutschen Volkes dagegen versammelt aktuell mehr als 10500 Stipendiaten unter ihrem Dach. Große Unterschiede gibt es auch bei der Förderung. Die Bandbreite reicht vom kostenlosen Internetzugang oder freier Unterkunft bis hin zu mehreren Hundert Euro monatlich. Die Anforderungen an Bewerber sind so vielfältig wie die Stipendiengeber. Gute Noten können bei der Auswahl ebenso eine Rolle spielen wie der Geburtsort, das Studienfach, die jeweilige Hochschule, der Beruf der Eltern oder zum Beispiel auch ein Ehrenamt in der Gemeinde. Ein Patentrezept für die Suche nach dem passenden Stipendium gibt es nicht. Zu unterschiedlich sind Anforderungen und Angebote. Wenn die Uni schon feststeht, sind folgende Einrichtungen die ersten Ansprechpartner:
m Studentenwerk,
m Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA),
m Fachschaft des jeweiligen Studienfaches.
Informationen über universitätsnahe Stiftungen bei der Vergabe von Stipendien enthält meist schon der Internetauftritt der Universität. Oft hilft der Suchbegriff "Stipendien" weiter. Häufig sind dort auch schon die Ansprechpartner und Vertrauensdozenten der jeweiligen Organisationen vermerkt.
Außerdem sind bei folgenden Organisationen oft noch zusätzliche Chancen und Stipendien zu finden:
m Bildungsministerium des jeweiligen Bundeslandes,
m Stadtverwaltung des Hochschulortes,
m Stadtverwaltung des Geburtsortes,
m Interessenvertretung des Berufes der Eltern (Gewerkschaften, Verbände etc.).
Bei der Suche im Internet sind folgende Adressen empfehlenswert:
m www.stiftungsrecherche.de: Die Datenbank des Bundesverbandes deutscher Stiftungen ermöglicht die Suche eines Stipendiums nach Förderart, Region oder bestimmten Stichworten.
m www.e-fellows.net/forms/stipdb: Die Organisation e-fellows.net vergibt nicht nur Online-Stipendien, sondern unterhält auch eine umfangreiche Datenbank. 600 Stipendien sind anhand von Kriterien wie Studienfach, Bundesland oder Förderungsart zu finden. Unter www.e-fellows.net/wiki/index.php/ (Kategorie: Stipendien) sind Erfahrungsberichte von Stipendiaten mit Beschreibungen von mehr als 50 Förderprogrammen zu erreichen.
m www.stifterverband.org: Hier sind die Stiftungen zu finden, die ihre Stipendien über den Stifterverband der deutschen Wissenschaft koordinieren. Leider gibts keine wirkliche Stipendien-Datenbank, aber über die Suchfunktion lassen sich zahlreiche Stipendien finden. Das Angebot für Forschungsstipendien ist umfangreicher als das für Studienstipendien.