Skurrile Markierungen "Eigentlich ganz hübsch": Berlins neuer Gaga-Radweg
Radfahren ist eine gute Sache, dachte man sich wohl im ruhigen Berliner Stadtteil Zehlendorf und ließ einen Radweg auf einen Bürgersteig aufmalen. Das Ergebnis ist allerdings etwas seltsam - und sorgt über die Stadtgrenzen hinaus für Spott. Wie konnte das passieren?
Berlin (dpa) - Ist das Kunst oder soll man hier entlangfahren? Ein ungewöhnlicher Radweg sorgt in Berlins gutbürgerlichem Stadtteil Zehlendorf für Rätselraten: Wer ihn benutzen will, muss im Zickzack fahren.
Denn die Markierungen auf dem Bürgersteig an der Leo-Baeck-Straße sind in Höhe der Bäume jeweils versetzt. "Das war so nicht geplant", sagte die zuständige Bezirksstadträtin Maren Schellenberg am Mittwoch. Offenbar habe es Kommunikationsprobleme mit der zuständigen Baufirma gegeben.
Der Spott vor Ort ist nun groß. "Also ich glaube, ich trete in die Politik ein, weil das hätte ich ja auch hingekriegt", sagte eine Frau neben dem ungewöhnlichen Radweg. Ein Mann gestikulierte ein wenig mit den Armen: "Man fährt ja Slalom. Und im Dunkeln dürfte es sehr kritisch werden." Eine andere Frau sagte: "Das ist für mein Verständnis viel zu idiotisch." Nur einer sagte über den Radweg, von dem keiner so recht versteht, wieso er aussieht, wie er aussieht: "Wie man sieht, ist der ziemlich schräg, aber besser als gar keiner."
Die skurrilen Markierungen sollen nun ersetzt werden. Durch eine gerade Linie, erklärte Bezirksstadträtin Schellenberg. "Eigentlich ist es ja ganz hübsch, aber es kann auf keinen Fall so bleiben."
Auch im Netz ergoss sich Häme über die seltsame Fahrspur - vom "Tetris-Radweg" war beispielsweise die Rede, in Anlehnung an das Puzzle-Computerspiel aus den 80ern.