Volksstimme-Telefonforum zum Thema Ausbildung / Die häufigsten Fragen und Antworten Erfolgreiche Lehre als Start für eine Karriere
Um Lehre und Ausbildung ging es im gestrigen Telefonforum der Volksstimme. Drei Experten beantworteten die Fragen unserer Leser. Die Telefonaktion wurde von der Ausbildungsoffensive der Bundesregierung und der Wirtschaft unterstützt.
Frage: Welche freien Lehrstellen bieten die Betriebe in der Region an?
Antwort: Freie Lehrstellen sind unter anderem derzeit für Fachinformatiker, Restaurantfachleute, Köche, Kaufleute im Einzelhandel, Bürokaufleute, Kaufleute für Bürokommunikation, Industriekaufleute, Kaufleute für Speditions- und Logistikdienstleistung, Elektroniker, Kfz-Mechatroniker, Fahrzeuglackierer, Gebäude-reiniger, Fachkräfte für Lagerlogistik, Fachlageristen, Mechatroniker, Zerspanungsmechaniker, Industriemechaniker, Parkettleger, Maler und Lackierer, Steinmetz und Steinbildhauer und für Tief- Hoch- und Ausbaufacharbeiter zu haben. Auch in weniger bekannten Berufen gibt es Ausbildungsstellen.
Frage: Wo kann ich freie Lehrstellen finden?
Antwort: Insbesondere in den Lehrstellenbörsen der Agentur für Arbeit und der Kammern im Internet unter www.jobboerse.arbeitsagentur.de, www.ihk-lehrstellenboerse.de und untere hwk-magdeburg.de.
Frage: Ich bin 25 Jahre alt und habe noch keine abgeschlossene Ausbildung. Habe ich Aussichten, eine Lehrstelle als Maler und Lackierer zu finden?
Antwort: Ja. Für eine duale Berufsausbildung im Betrieb und an der Berufsschule sieht das Berufsbildungsgesetz keine Altersbegrenzung für eine Erstausbildung oder für eine entsprechende Umschulung vor. Bei älteren Bewerbern kann der Betriebsinhaber eine verkürzte Ausbildung vereinbaren, wenn Aussichten bestehen, dass die Bewerber die Abschlussprüfung auch mit einer kürzeren Ausbildung bestehen.
"Insgesamt kann Ihr Sohn unter rund 360 Ausbildungsberufen auswählen."
Frage: Ich habe eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme begonnen, bin aber nicht mit der Vergütung in Höhe von 212 Euro zufrieden. Welche Alternativen gibt es?
Antwort: Die Vergütung während einer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme erfolgt unabhängig vom Einkommen der Eltern in dieser Höhe. Wenn Sie eine höhere Unterstützung benötigen, sollten Sie dies in einem Gespräch mit dem für Sie zuständigen Berater klären. Die Vergütung sollte aber allein nicht im Interesse der Teilnehmer stehen. Denn während der Maßnahme werden Sie für eine zukünftige Berufsausbildung fit gemacht. Mit den Bausteinen, die Sie während der Maßnahme erlernen, erwerben Sie die Grundlage, um sich danach bei den Betrieben zu bewerben. Für die duale Ausbildung bei den Betrieben in der Region, können Sie Ihre Defizite beseitigen.
Frage: Ich besuche die zehnte Klasse der Realschule in Staßfurt. Kann ich danach die Fachoberschule in Magdeburg besuchen, um die Fachhochschulreife für ein späteres Studium der Ernährungswissenschaften zu erlangen?
Antwort: Ja, wenn Sie die Fachoberschule in Magdeburg besuchen möchten, müssen Sie das bitte mit der zuständigen Berufsschule klären.
"Im Handwerk winken den Jugendlichen viele gute Möglichkeiten."
Frage: Mein Sohn hat ein sehr gutes Realschulzeugnis und ein Praktikum als Elektroniker absolviert. Jetzt interessiert er sich für einen Beruf im sozialen Bereich oder im Bereich Medizintechnik. Wie soll er weiter vorgehen?
Antwort: Ihr Sohn kann einen Berufswahltest bei der Berufsberatung absolvieren, um seine Eignung testen zu lassen. Auch wenn ihn das erste Praktikum nicht ganz überzeugt hat, im Handwerk winken viele interessante Ausbildungsmöglichkeiten. Insgesamt kann Ihr Sohn unter rund 360 Ausbildungsberufen wählen.
Frage: Was kann ich nach einer Ausbildung als Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk werden?
Antwort: Sie können eine weitere Ausbildung im kaufmännischen Bereich beginnen, sich auch zur Ernährungsberaterin weiterbilden lassen oder eine Ausbildung als Diätassistentin durchlaufen.
Frage: Wo kann mein Sohn mehr lernen, wenn er sich für eine Ausbildung zum Koch interessiert, in einer Kantine, bei der Bundeswehr oder in einer Gaststätte?
Antwort: Die Ausbildung in einer guten Hotelküche oder in einer guten Gaststätte ist zu empfehlen. Auch die Bundeswehr bietet eine Ausbildung zum Koch in ihren Truppenküchen an. Hier besteht zudem die Möglichkeit, sich als Soldat auf Zeit weiter zu verpflichten, um im Verpflegungsbereich Laufbahnlehrgänge absolvieren zu können.
Frage: Kann mein Enkel (25, Halbwaise) nach seiner Ausbildung als Chemischtechnischer Assistent noch eine weitere beginnen, um eine Arbeitsstelle zu erhalten?
Antwort: Um die passende Berufsausbildung zu finden, sollte Ihr Enkel einen Termin bei der Berufsberatung vereinbaren. Danach sollte Ihr Enkel in der Kindergeldstelle der Agentur für Arbeit vorbeischauen, um zu erfahren, ob das Kindergeld bei einer neuen Ausbildung weiter gezahlt werden kann. Außerdem bietet sich an, die Beratung der Deutschen Rentenversicherung wegen der Zahlung der Halbwaisenrente in Anspruch zu nehmen.
Frage: Ich besuche die neunte Klasse des Gymnasiums und weiß noch nicht, was ich nach der Schule werden möchte. Was kann ich unternehmen?
Antwort: Wenden Sie sich an einen Berufsberater der Agentur für Arbeit. Dort können Sie verschiedene Tests unter anderem auch einen Berufswahltest absolvieren. Außerdem können Sie sich unter www. planet-beruf.de und unter www.arbeitsagentur.de und dem Stichwort Berufe TV informieren, welche Berufe für Sie in Betracht kommen könnten, falls kein Studium geplant ist.
Frage: Was kann ich nach einem gutem Ausbildungsabschluss noch werden?
Antwort: Nach einer ersten abgeschlossenen Berufsausbildung können Sie sich beispielsweise zum Fachwirt, Technischen Fachwirt im Handwerk, Handelsassistent, Fachkaufmann, Meister, Techniker, Industriemeister, IT-Consultant und nach einer weiteren Stufe zum Betriebswirt, Technischen Betriebswirt oder zum IT-Business Engineer qualifizieren. Damit sind sie häufig von der Vergütung und von der Verantwortung her einem Studienabsolventen mit Bachelor-Abschluss gleichgestellt.
Informationen bietet die Nacht der Ausbildung am 15. Februar, 17 bis 19 Uhr, in der Agentur für Arbeit Magdeburg.