Notfallmaßnahmen Erste Hilfe bei Bewusstlosigkeit
Frage: Welche Notfallmaßnahmen sind notwendig, wenn ein Mensch plötzlich bewusstlos wird? Stimmt es, dass die Mund-zu-Mund-Beatmung nicht mehr wichtig ist?
Es antwortet Dr. Ivan Tanev, Oberarzt der Universitätsklinik für Kardiologie, Angiologie und Pulmologie Magdeburg: Es gibt unterschiedliche Ursachen für eine Bewusstlosigkeit. Im schlimmsten Fall liegt ein Herzstillstand vor. Diese Differenzierung ist für Laien nicht einfach. Hierbei soll ihnen die Leitstelle, die als erstes über die Notrufnummer benachrichtigt werden soll, helfen.
Der Leitstellendisponent wird nach vorgegebenen Checklisten abklären, ob eine Wiederbelebung eingeleitet werden muss. Diese soll er auch mit Handlungsanweisungen unterstützen bis ein Rettungsteam eingetroffen ist.
Jeder Helfer, professionell oder nicht professionell, muss bei Vorliegen eines Kreislaufstillstands Herzdruckmassagen durchführen. Es sollten eine Kompressionstiefe von fünf bis sechs Zentimeter und eine Frequenz um 100 Kompressionen/min erzielt werden. Nach jeder Kompression ist der Brustkorb vollständig zu entlasten. Unterbrechungen der Herzdruckmassage sind zu minimieren.
Trainierte Helfer sollen außerdem im Kompression-Beatmungs-Verhältnis von 30:2 beatmen. Der Stellenwert der Beatmung nimmt mit der Dauer der Reanimation zu. Somit ist die Beatmung, vorausgesetzt der Helfer beherrscht die Methode, immer noch ein fester Bestandteil der Wiederbelebung.
Es gibt jedoch in der Tat Hinweise, dass schon alleine mit der Kompression geholfen werden kann, sodass diese auf alle Fälle durchgeführt werden muss. Wenn ein automatisierter externer Defibrillator (an Flughäfen, Bahnhöfen beispielsweise) vorhanden ist, muss dieses Gerät angewendet werden und dessen Anweisungen ist Folge zu leisten.