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So spart man Geld Achtung im Supermarkt! Mit diesen Tricks werden Kunden beim Einkauf beeinflusst

Supermärkte sind wahre Meister der Manipulation: Sie steuern Wege, beeinflussen Tempo und lassen Kunden Produkte wahrnehmen, die sie eigentlich gar nicht kaufen wollten. Die Betreiber wissen, wie sie Waren am besten an den Kunden bringen. Wer diese Methoden kennt, spart bares Geld und lässt sich nicht länger austricksen.

Von Johanna Ahlsleben 17.11.2025, 17:00
In Supermärkten warten auf die Verbraucher zahlreiche Fallen, die sie dazu bringen sollen, mehr Geld auszugeben. Wer sie kennt, kann sparen.
In Supermärkten warten auf die Verbraucher zahlreiche Fallen, die sie dazu bringen sollen, mehr Geld auszugeben. Wer sie kennt, kann sparen. Foto: Imago/imagebroker

Magdeburg/Halle (Saale). – Augen auf beim Einkaufen im Supermarkt! Während viele Menschen beim Lebensmittel-Kauf sparen wollen, haben Supermärkte genau das Gegenteil im Sinn.

Denn Händler setzen alles daran, die Kunden zu größeren Einkäufen zu verleiten – mit Methoden, die viele nicht einmal bemerken.

1. Einkaufswagen: Je größer, desto mehr wird gekauft

Eine wichtige Entscheidung treffen Kunden schon, bevor sie überhaupt den Laden betreten: Einkaufswagen, Korb oder reichen die Hände aus? Einkaufswagen sind oft sehr groß. Das führt dazu, dass die Waren, die sie hineinpacken, regelrecht mickrig aussehen. Auch rutschen sie durch die leichte Schräge beim Schieben nach hinten und somit leichter aus dem Blickfeld.

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Die Größe von Einkaufswagen hat auch einen Einfluss auf das Kaufverhalten von Kunden.
Die Größe von Einkaufswagen hat auch einen Einfluss auf das Kaufverhalten von Kunden.
Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Kahnert

Diese Leere gibt den Kunden das Gefühl, mehr einkaufen zu müssen, damit sich der Gang in den Supermarkt auch gelohnt hat. Daher der Rat, wenn möglich den Einkaufskorb aus dem Supermarkt oder einen eigenen zu verwenden.

2. Einkaufsliste schützt vor Impulskäufen

Wer sich vorher Gedanken macht, was er kaufen will, kann viel Geld sparen. Daher sollten Kunden vor dem Einkauf eine Liste schreiben. Das vermeidet spontane Käufe. Zudem lohnt es sich, vor dem Einkaufen einen Blick in Kühlschrank und Küchenregale zu werfen – dann sieht man, was noch da ist.

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3. Bücken und Strecken lohnt sich – auch beim Einkaufen

Die teureren Markenprodukte werden oft im Regal auf Augenhöhe der Kunden platziert. Günstigere Alternativen und die Eigenprodukte der Märkte stehen im Gegensatz dazu in der sogenannten "Bückzone" unten oder auch außerhalb des Sichtfeldes oben. So fallen sie nicht direkt ins Auge. Daher lohnt sich der Blick nach oben und unten sowie ein bisschen Bewegung.

Auf Augenhöhe der Kunden sind die teueren Produkte platzziert, die preiswerteren im oberen oder unteren Regalbereich.
Auf Augenhöhe der Kunden sind die teueren Produkte platzziert, die preiswerteren im oberen oder unteren Regalbereich.
Foto: Imago/Wolfgang Maria Weber

4. Warum es im Supermarkt fast immer linksherum geht

Der Eingang von Supermärkten und Discountern ist meistens rechts. Im Inneren laufen die Kunden dann oft gegen den Uhrzeigersinn, bis sie an der Kasse landen. Und das hat einen Grund: Kunden sind dann kaufbereiter. Tests haben gezeigt, dass solche Supermärkte höhere Umsätze haben.

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5. Obst und Gemüse gleich am Eingang – Das hat es damit auf sich

Direkt im Eingangsbereich befindet sich meistens die Obst- und Gemüseabteilung, die einen entspannten Einstieg in den Einkauf ermöglicht. Da frische Lebensmittel bei vielen Käufern ohnehin auf der Liste stehen, wirkt dieser Bereich beruhigend und strukturiert. Außerdem soll die Abteilung dem Verbraucher zeigen, dass der Markt frische und qualitative Produkte anbietet.

Die Obst- und Gemüseabteilung im Supermarkt soll den Verbrauchern einen entspannten Einstieg in den Einkauf schaffen.
Die Obst- und Gemüseabteilung im Supermarkt soll den Verbrauchern einen entspannten Einstieg in den Einkauf schaffen.
Foto: Imago/Martin Wagner

Die Präsentation in Ständen erleichtert die Übersicht und schafft ein einladendes Einkaufsumfeld.

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6. Temperatur beeinflusst das Verhalten der Kunden im Supermarkt

Supermärkte und Discounter sind oft auch bewusst klimatisiert – etwa bei 19 Grad Celsius. Das steuert das Verhalten der Kunden. Ist es zu warm, werden die Kunden träge und entscheiden sich schlechter. Ist es zu kalt, wollen sie wiederum den Laden schnell wieder verlassen.

7. Einladende Düfte dank Backwaren

Der Duft von frisch aufgebackenem Brot und knusprigen Brötchen wirkt sofort appetitanregend – deshalb befinden sich Backautomaten größtenteils in der Nähe des Eingangs. Nach dem gleichen Prinzip stehen Kaffeemühlen oft direkt beim Kaffee, wo ihr Aroma zusätzliche Kaufimpulse setzt.

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8. Passende Beleuchtung lässt Waren besser aussehen

Um den Verbrauchern die Lebensmittel besser zu präsentieren, setzen die Betreiber von Supermärkten auf das passende Licht. So wird Käse gelblich, Fleisch rötlich und Fisch häufig mit bläulichem Licht angestrahlt. Bei Backwaren wird gelblich-warmes Licht eingesetzt.

Käse wird in Supermärkten in gelblichen Licht angeleuctet - so sieht er frischer und apetitlicher aus.
Käse wird in Supermärkten in gelblichen Licht angeleuctet - so sieht er frischer und apetitlicher aus.
Foto: Imago/Martin Wagner

9. Hungrig einkaufen? Das sollte Sie lieber vermeiden

Studien haben gezeigt: Wer mit knurrendem Magen Lebensmittel kauft, der kauft nicht nur mehr, sondern auch häufiger ungesunde Produkte. Was bei Hunger vorbeugend helfen kann, ist vorher ein großes Glas Wasser zu trinken.

10. Beim Einkaufen lohnt sich zu vergleichen: Auf die Menge kommt es an

Weil Produkte oft in verschiedenen Packungsgrößen angeboten werden, hilft der Grundpreis beim Vergleich. Auf dem Preisschild wird er pro Kilogramm oder Liter angegeben, bei loser Ware auch pro 100 Gramm oder 100 Millilitern.

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So lässt sich leicht erkennen, welches Produkt auf die gleiche Menge gerechnet wirklich günstiger ist. Und nicht immer sind Sonderangebote mit roten Etiketten die preiswerteste Wahl.

11. Supermarkt-Betreiber räumen Regale mit Konzept ein

Kaffee, Honig und Aufbackbrötchen sind im Markt oft nah beieinander platziert. Produkte, die zusammenpassen, verkaufen sich im Verbund besser als einzeln – und das funktioniert nicht nur beim Frühstück. So stehen auch oft Nudeln, Tomatensoße und Pesto in einem Gang.

Süßigkeiten wie Schokolade und Gummibärchen stehen oft auf Augenhöhe der Kinder im Supermarkt.
Süßigkeiten wie Schokolade und Gummibärchen stehen oft auf Augenhöhe der Kinder im Supermarkt.
Foto: Imago/APress

Auch Süßigkeiten wie Gummibärchen und Bonbons werden schlau platziert: Sie stehen oft in Augenhöhe von Kindern. Das gilt übrigens auch für die sogenannte "Quengelware" wie Schokoriegel und andere Süßigkeiten am Kassenband.

Häufig sind es Einzelriegel oder Mini-Packungen, die vorne im Regal liegen. Weiter hinten gibt es dieselben Produkte oft in größeren Packungen – und deutlich günstiger.

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12. Lange Wege im Supermarkt – Aufenthalt verlängert sich

Produkte wie Milch, Joghurt, Käse oder auch Wurst stehen bei vielen Kunden auf dem Einkaufszettel. Diese sind im Supermarkt oder Discounter meistens weiter hinten zu finden. Der Plan dahinter: Kunden sollen so an den kleinen Fallen wie Aktionsständern vorbeilaufen, die sie zu Impulskäufen verleiten.

Daher wird Verbrauchern geraten, lieber in kleinen Märkten einzukaufen. Eine zweite Person kann die Aufenthaltsdauer verkürzen.

13. Musik im Supermarkt sorgt für Wohlfühlatmosphäre

Am Vormittag, wenn die ältere Kundschaft im Laden ist, laufen meist Klassiker, Schlager oder Radiosender. Abends, wenn jüngere Verbraucher einkaufen, wird Popmusik gespielt. Die angepasste Hintergrundmusik wirkt als Wohlfühlfaktor – und animiert so zu weiteren Käufen.

14. Mogelpackung: Was Verbraucher wissen müssen

Mogelpackungen sorgen oft für Frust bei Kunden. Auf der Internetseite der Verbraucherzentrale gibt es ein Formular, mit dem solche Packungen gemeldet werden können, sowie eine Liste der entsprechenden Produkte. Wer seinem Ärger Luft machen möchte, findet auch einen Musterbrief.

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Ein gängiger Trick bei Mogelpackungen ist die "Shrinkflation": Der Packungsinhalt wird kleiner, Preis und Verpackung bleiben jedoch gleich. Bei der "Skimpflation" wird zum gleichen Preis auf günstigere oder minderwertigere Inhaltsstoffe umgestellt. Daher wird Verbraucher geraten, den Grundpreis am Regal und die Zutatenliste im Blick zu behalten.