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Shampoo-Test Billiger ist besser

Im Test der Stiftung Warentest schneidet ein Anti-Schuppen-Shampoo vom Discounter am besten ab. Nur das bekam ein "sehr gut".

03.10.2017, 23:01

Berlin l Wenn ständig feine Schuppen vom Kopf rieseln, ist das lästig. Ein unlösbares Problem ist es aber nicht: Die Stiftung Warentest hat elf Anti-Schuppen-Shampoos unter die Lupe genommen – Discounter- und Markenware, darunter auch Naturkosmetik. Das Test- ergebnis: Die meisten der geprüften Shampoos wirken gut gegen Schuppen und pflegen zugleich das Haar. Besonders erfreulich für Betroffene: Auch preisgünstige Discounterprodukte überzeugen.

Die wichtigste Frage im Test lautete: Wie gut wirken die Shampoos gegen Kopfhautschuppen? Um das herauszufinden, haben sich mehr als 200 Männer und Frauen, die unter Schuppen leiden, vier Wochen lang für die Stiftung Warentest die Haare gewaschen und ihre Kopfhaut mehrfach von einer Expertin kontrollieren lassen. Zudem wollten die Tester wissen, wie die Shampoos das Haar pflegen. Glänzt es nach dem Waschen? Ist es geschmeidig und lässt sich leicht kämmen? Eine Friseurin hat das an weiteren 20 Probanden pro Produkt geprüft. Ein Discounter-Produkt schafft es an die Spitze.

Das Ergebnis ist erfreulich. Lästiges Rieseln können Verbraucher gut behandeln, auch für wenig Geld.

An der Tabellenspitze steht das Shampoo Cien von Lidl. Es schneidet als einziges im Test insgesamt sehr gut ab. Mit umgerechnet 50 Cent pro 100 Milliliter ist es zudem vergleichsweise preisgünstig. Das geprüfte Shampoo des Marktführers Head & Shoulders landet im Mittelfeld. Mit 1,02 Euro pro 100 Milliliter ist es etwa doppelt so teuer wie der Spitzenreiter.

Insgesamt ausreichend und damit Schlusslicht ist das einzige Naturkosmetikum im Test, Logona Anti-Schuppen-Shampoo für 2,78 Euro pro 100 Milliliter. Im Vergleich mit einem Naturkosmetikprodukt aus einem früheren Test schneidet es zwar ordentlich ab – immerhin wirkt es gegen Schuppen. Bei der Pflege bleiben aber Wünsche offen.

Wie aber wirken die Shampoos eigentlich gegen Schuppen? Sie enthalten Antimykotika – das sind Wirkstoffe, die bestimmte Mikroorganismen auf der Kopfhaut bekämpfen, wie etwa die Hefe Malassezia furfur. „Deren Stoffwechselprodukte reizen die Haut und rufen Entzündungen hervor. Die Folgen sind Schuppen, manchmal auch Rötungen und Juckreiz“, sagt Dr. Annika Vogt, Dermatologin am Haarkompetenzzentrum der Berliner Charité. In den Shampoos im Test sind häufig die Stoffe Piroctone-Olamine und Zink-Pyrithione enthalten, teils kombiniert mit anderen Wirkstoffen. Sie gelten als sicher und sind laut EU-Kosmetikverordnung zugelassen.

Zertifizierte Naturkosmetikhersteller verzichten auf synthetisch hergestellte Antimykotika. Sie setzen auf natürliche Substanzen – etwa bestimmte pflanzliche Auszüge. Im Test sogar mit Erfolg: Das Naturkosmetikprodukt reduziert Schuppen immerhin befriedigend. Im Kampf gegen das Rieseln bietet es Anhängern natürlicher Kosmetika also durchaus eine Alternative.

Alle Informationen in test 10/2017 oder unter www.test.de/schuppenshampoo