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Regelbeschwerden nicht unterschätzen Große Schmerzen im Unterleib abklären lassen

17.01.2012, 04:27

Hamburg (dapd) l Wenn es bei Frauen im Unterbauch zieht, der Rücken schmerzt, der Bauch gebläht ist und die Stimmung gereizt - dann sind das oft Anzeichen für die beginnende Regelblutung. Und meistens keine Gründe zur Beunruhigung. Frauen sollten aber achtsam bleiben, rät Christoph Keck, Gynäkologe am Endokrinologikum Hamburg. Denn starke Schmerzen können auf eine Erkrankung hinweisen.

Zu den zwei häufigsten Beschwerden im Zusammenhang mit der Regelblutung gehörten das Prämenstruelle Syndrom (PMS) und die Dysmenorrhoe. PMS beträfe einen Großteil der Frauen. Sie litten dann unter vegetativen und psychischen Beschwerden wie schlechter Laune, Müdigkeit, Kopfschmerzen und schmerzhaft geschwollenen Brüsten. Darüber hinaus kann es zu Übelkeit, Migräne und sogar depressiven Verstimmungen kommen. "Diese Beschwerden treten regelmäßig kurz vor der Regelblutung auf und verschwinden mit Beginn der Menstruation wieder", sagt Keck.

Die Beschwerden bei der Dysmenorrhoe empfinden Frauen wie Rückenschmerzen, aber auch als dumpfe oder bohrende Bauchschmerzen, die meist am ersten und zweiten Blutungstag am stärksten sind.

Solche Beschwerden seien normal, sagt der Gynäkologe. Sie sollten jedoch einen bestimmten Grad nicht übersteigen: "Wer feststellt, dass die Schmerzen die Lebensqualität, die Sexualität und die Partnerschaft beeinträchtigen, der muss unbedingt etwas unternehmen und darf das nicht ignorieren."

Auch ohne ersichtlichen Grund ausbleibende oder lang anhaltende Blutungen, die nicht zum normalen Zyklus passen, seien immer ein Grund, sofort zum Arzt zu gehen. Da es mindestens zehn unterschiedliche Arten von Blutungsstörungen gebe, sei es für die betroffenen Frauen ratsam, ein Zyklustagebuch zu führen.

Eine Dysmenorrhoe könne unterschiedliche Ursachen haben: Gebärmuttergeschwülste, Genitalerkrankungen, Endometriose oder Einengung des Gebärmutterhalskanals. "Die Ursache der Schmerzen oder des gestörten Zyklus muss unbedingt gefunden und therapiert werden", so der Mediziner.