Riester-Rente: Gut gefördert fürs Alter
Mehr als 15 Millionen Bundesbürger haben bereits Riester-Verträge. Etliche Millionen weiterer Sparer könnten aber noch riestern und sich eine geförderte Altersvorsorge sichern. Und das würde sich für sie lohnen: Immerhin gibt es eine Kapitalgarantie für die eingezahlten Beiträge und Zulagen. Die Abgeltungssteuer nagt nicht an den Erträgen. Zulagen und Steuervorteile treiben die Rendite. Sie sind je nach persönlichem Einkommen ein beträchtlicher Faktor – unabhängig davon, wie sich die Geldanlage selbst entwickelt.
Berlin (dapd). Zahlt ein Arbeitnehmer beispielsweise jährlich 2100 Euro in seinen Riester-Vertrag ein, erhält er über Zulagen und Steuervorteile rund 750 Euro vom Staat dazu. Er muss also nur 1350 Euro einzahlen, um jedes Jahr 750 Euro Förderung zu bekommen. Über 35 Jahre werden so aus 47 250 Euro eigenen Beiträgen insgesamt 73 500 Euro. Das entspricht einer Rendite von 2,25 Prozent – ohne dass die Geldanlage selbst auch nur einen Cent Rendite abgeworfen hat.
Noch lukrativer ist die Ries-ter-Rente für Geringverdiener. Wer im Jahr 24 000 Euro verdient und zwei Kinder hat, bekommt 524 Euro Zulagen und muss nur 436 Euro selbst in den Vertrag einzahlen. Selbst wenn es nach 20 Jahren kein Kindergeld mehr für den Nachwuchs gibt, erhält der Sparer für die restlichen 15 Jahre seine 154 Euro Zulagen vom Staat und muss dann 806 Euro selbst einzahlen.
Über 35 Jahre hinweg werden so aus 20 810 Euro eigenem Beitrag 33 600 Euro. Das macht über den Zeitraum eine Rendite von 2,5 Prozent – wiederum ohne dass die Geldanlage selbst überhaupt einen Ertrag gebracht hat. Würde das Geld in eine Rentenversicherung wandern, könnte das die Rendite auf bis zu sieben Prozent steigern. Ohne Riester-Förderung wären dagegen gerade einmal bis zu vier Prozent möglich.
Entscheidend für die Rendite ist die Höhe der Kosten, die mit dem Riester-Abschluss einhergehen. Je geringer die Abschlusskosten sind, desto mehr Ertrag ist möglich. Sparer sollten also Anbieter mit einer möglichst günstigen Kostenstruktur wählen. Dazu gehören in der Regel vor allem Direktversicherer wie Cosmos Direkt, Asstel oder die Hannoversche Allgemeine.
Die Kehrseite der Förderung ist allerdings die Besteuerung der Riester-Rente im Alter: Der ausgezahlte Betrag zählt komplett als zu versteuerndes Einkommen.
Allerdings ist die tatsächliche Steuerlast im Alter oft gering. Wenn etwa der Geringverdiener 2040 in Rente geht und neben seinem Altersruhegeld von 800 Euro noch 250 Euro als Riester-Rente bekommt, werden gerade einmal 433 Euro Steuern fällig. Damit wäre die staatliche Förderung aus der Ansparphase erst nach 30 Jahren verbraucht.