Kork, Schurrwolle, PVC Yogamatte: Welche ist die Richtige für mich?
Weiche Schurwolle oder rutschfester Kunststoff? Die Auswahl an Yogamatten ist groß. Warum die Unterlage zum Yogastil passen sollte und wie man das Material schont, verrät Yogalehrerin Kerstin Kopp.

Göttingen - Ob im Sitzen oder Liegen: Yogamatten schützen den Körper, wenn man Übungen auf dem harten Boden ausführt. Bei den Asanas - also den Körperhaltungen im Yoga - sorgen sie für einen sicheren Stand und im Liegen für Wärme und Entspannung.
Yogamatten gibt es in unterschiedlichen Dicken und Materialien. Sie bestehen etwa aus PVC, TPE, Naturkautschuk, Kork oder Schurwolle. Dadurch haben sie natürlich auch unterschiedliche Eigenschaften hinsichtlich Rutschfestigkeit, Dämpfung und Nachhaltigkeit.
Doch für wen eignet sich welche Yogamatte? Das erklärt Kerstin Kopp. Die Yogalehrerin mit Krankenkassenzertifizierung unterrichtet seit rund zehn Jahren Vini- und Hatha-Yoga. Sie ist zudem Pressereferentin des BDYoga - also des Berufsverbandes der Yogalehrenden in Deutschland.
Welche Matte eignet sich für welches Niveau?
Kerstin Kopp: Als Anfänger reicht gegebenenfalls noch eine normale Sportmatte oder auch Isomatte. Diese haben jedoch oft den Nachteil, dass das Material sich in bestimmten Haltungen auseinanderzieht, etwa im herabschauenden Hund. Zudem haben diese Matten oft einen starken Curl, eine Welle, die in manchen Asanas hinderlich ist.
Spätestens ab dem zweiten Kurs sollte man sich also für eine richtige Yogamatte entscheiden, damit die eigene Praxis im Vordergrund stehen kann und nicht der Kampf mit der Matte.
Welche Yogamatte eignet sich für welchen Yoga-Stil?
Kerstin Kopp: Für eher ruhige Yoga-Stile wie Yin-Yoga oder Yoga Nidra sind Decken aus Schurwolle wunderbar. Denn sie sind weich und warm. Für Stile mit mehr körperlicher Aktivität, wie Hatha, Vinyasa, oder Ashtanga, sollte man vor allem auf eine rutschfeste Oberfläche achten, um Asanas wie die Heldenhaltung, auch als Krieger bekannt, sicher ausführen zu können.
Die Hersteller geben hier entsprechende Hinweise. Im Fachhandel wird man dazu beraten und kann die Matten gegebenenfalls direkt vor Ort testen.
Eine dickere Matte ist gelenkfreundlicher, eine dünnere ist von Vorteil beispielsweise bei Gleichgewichtshaltungen. Je nach Haltung kann die dünnere auch übereinandergelegt werden, um etwa die Knie weich abzupolstern. Oder man nimmt ein gefaltetes Handtuch oder Kissen. Manchmal ist Einfallsreichtum in der Verwendung von Hilfsmitteln gefragt - erlaubt ist, was hilft.
Wie hält die Matte lange - und was ist noch wichtig?
Kerstin Kopp: Generell sind die Matten bei normalem Gebrauch recht lange haltbar. Man sollte jedoch darauf achten, die Matte nicht zu knicken, sondern stets zu rollen, damit das Material nicht bricht. Auch das Aufrollen entgegen des Curls sollte man vermeiden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Thema Schadstoffe. Je nach Art der Produktion verursacht die Herstellung der Matten eine Belastung der Umwelt und gefährdet die Gesundheit der Arbeitskräfte in der Produktion sowie der Endverbraucherinnen und Endverbraucher.
Als Nutzerinnen und Nutzer von Yogamatten muss man vor dem Kauf genau hinschauen und am besten beim Hersteller nachfragen. Manche Marken haben spezielle Öko-Linien und beschreiben ihre Qualitätsrichtlinien recht genau.