Berufsorientierung Freiwilliges Handwerksjahr unterscheidet sich vom FSJ
Das Freiwillige Handwerksjahr unterscheidet sich deutlich vom Freiwilligen Sozialen Jahr. Eine Expertin erklärt die Unterschiede.

Berlin - Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) mit Fokus auf handwerkliche Tätigkeiten oder ein Freiwilliges Handwerksjahr (FHJ) – das ist nicht das Gleiche. Zwischen dem FSJ und dem FHJ bestehen gravierende Unterschiede, wie Kirsten Kielbassa-Schnepp vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) erläutert.
Das FSJ sei ein gemeinnütziger Dienst: Freiwillige würden in sozialen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Altenheimen und Kindertagesstätten tatkräftig mitarbeiten. Bei einem FSJ könnten Freiwillige auch einen Fokus auf handwerkliche Tätigkeiten wie Reparaturen oder Wartungsarbeiten in sozialen Einrichtungen legen.
Welcher Handwerksberuf passt zu mir?
Ein FHJ hingegen sei ein spezielles Berufsorientierungsjahr, bei dem handwerklich interessierte Jugendliche in zwölf Monaten bis zu vier verschiedene Handwerksberufe durch Mitarbeit in den jeweiligen Betrieben kennenlernen können. Ziel ist es, sich bewusst für eine bestimmte Ausbildung entscheiden zu können. Die jungen Leuten wüssten dann, zu welchem Beruf ihre Interessen und Talente passen würden, so Kielbassa-Schnepp. Dadurch komme es nicht zuletzt zu weniger Ausbildungsabbrüchen.
Das FHJ ist ein Pilotprojekt der Handwerkskammer Lübeck, das im Sommer 2024 gemeinsam mit dem Schleswig-Holsteinischen Institut für Berufliche Bildung (SHIBB) ins Leben gerufen wurde. „Bislang gibt es das FHJ noch nicht bundesweit, aber immer mehr Kammern zeigen Interesse“, so Kielbassa-Schnepp. Aus Sicht des ZDH sollte es das FHJ bundesweit geben.