Das Laub muss gründlich entsorgt werden Kastanien wieder von Motten befallen
Magdeburg (rgm) l Viele Kastanienbäume sind dieser Tage ein trauriger Anblick, denn ihr Laub hat sich braun verfärbt, die Blätter fallen schnell ab. Die vermeintlichen Flecken sind Behausungen der Larven und Puppen der Kastanienminiermotte. Fünf bis sieben Millimeter lang wird der Kleinschmetterling. Im Frühjahr legen die erwachsenen Tiere erstmals ihre Eier auf den Kastanienblättern ab. Nach drei Wochen verpuppen sich die Larven und hinterlassen ihre charakteristischen Kammern. Nach einer zwei- bis dreiwöchigen Puppenruhe schlüpfen die Falter der zweiten Generation. So können sich drei bis vier Generationen Miniermotten im Jahr entwickeln.
Ihre Verbreitung zieht sich zwischenzeitlich über den gesamten mitteleuropäischen Raum über die Niederlande, Frankreich bis England, damit wäre Deutschland vollständig einbezogen, so das Landwirtschaftsministerium des Landes Sachsen-Anhalt.
Allerdings mussten noch keine befallenen Bäume aufgrund von Miniermotten gefällt werde. Die Kastanien halten (nach der Erfahrung aus Österreich) mehrere Jahrzehnte Dauerbefall aus. Für Menschen und Tiere gehen von der Miniermotte keine Gefahren aus, so das Landwirtschaftsministerium.
Einzig wirksame Maßnahme, um den Befallsdruck auf die Bäume zu mindern, ist die Beräumung des herabgefallenen Laubs. Dieses muss auf jeden Fall vollständig entfernt werden. Eine Kompostierung im eigenen Garten reicht nicht aus. Dadurch wird die überwinternde Puppe der Miniermotte nicht abgetötet. Auch auf einen Komposthaufen gehören sie nicht, denn hier finden sie ideale Möglichkeiten der Überwinterung. Am besten ist es, das Laub auf einen Wertstoffhof zu bringen, denn hier kann die Miniermotte fachgerecht entsorgt werden.
Die Erfahrung zeigt inzwischen auch, dass die Rotblühende Rosskastanie kaum befressen wird. Sofern Kastanien in Baumschulen gekauft werden, kann auf den Kauf dieser Sorte geachtet werden.
Der Einsatz von Lockstofffallen ist als nicht praxisreif einzuschätzen. Auch die Begiftung mit zugelassenen Chemikalien und anderen Pflanzenschutzmitteln ist ökologisch und ökonomisch wenig geeignet und somit aus vorgenannten Gründen nicht empfehlenswert.