Familienkasse Kein Kindergeld für Familie
Wegen eines Bearbeitungsfehlers der Familienkasse geriet eine junge Familie in der Altmark in finanzielle Schwierigkeiten.
Altmark | Die Mama von Lisa Marie kann die Elternzeit mit ihrem kleinen Töchterchen gar nicht richtig genießen – denn das Geld ist knapp. Seit Monaten schon muss die junge Frau in der Altmark auf das Kindergeld für die Kleine verzichten, obwohl sie es unverzüglich nach deren Geburt im August 2017 beantragt hatte.
Als sie von der Familienkasse aber ewig nichts hörte oder las, fragte sie dort schriftlich und dann auch telefonisch nach dem Bearbeitungsstand. Dabei stellte sich heraus, dass die Antragstellerin auf ein Schreiben der Behörde nicht reagiert haben soll und daher ein Ablehnungsbescheid versandt worden sei.
„Ich habe aber gar keine Post von der Familienkasse erhalten“, versichert die junge Frau. Denn der Brief war, wie sich nun herausstellte, an ihre alte Adresse geschickt worden, wo sie aber schon seit eineinhalb Jahren nicht mehr wohnt. Die richtige, derzeit gültige Adresse hatte sie der Familienkasse jedoch längst bekannt gegeben.
„Telefonisch wurde mir dann erklärt, dass man die Schreiben noch einmal für mich auf den Postweg geben würde und ich die zur Bewilligung meines Kindergeldantrags für Lisa Marie noch fehlende Anlage vervollständigt zurücksenden sollte“, teilte sie dem Leserobmann mit und auch, dass mit dem avisierten behördlichen Brief nun doch auch der Ablehnungsbescheid bei ihr ankam.
Dieser sei gültig, teilte man der erschrockenen jungen Frau auf deren erneute telefonische Nachfrage bei der Familienkasse mit, denn es habe ja keinen Postrücklauf zu dem falsch adressierten Brief gegeben. Gegen den Ablehnungsbescheid könne sie lediglich Einspruch einlegen, wurde ihr gesagt – was die junge Frau auch unverzüglich tat.
„Mittlerweile lebe ich seit fast einem halben Jahr ohne Kindergeld für Lisa Marie. Leider bin ich darauf angewiesen und weiß mittlerweile einfach nicht mehr weiter“, schrieb sie. Wegen eines Bearbeitungsfehlers der Familienkasse müsse sie nun jeden Cent doppelt umdrehen. Zudem habe man ihr zu verstehen gegeben, „dass ich Schuld bin und die Post doch erhalten hätte, sonst wäre diese ja zurückgekommen“.
Unsere Redaktion wandte sich im Interesse der Altmärkerin und ihrer kleinen Tochter unverzüglich an die Familienkasse und erhielt von deren Direktion in Nürnberg die Nachricht, dass man den Fall umgehend prüfen lassen und sich dann direkt mit unserer Leserin in Verbindung setzen werde.
Schon wenige Tage danach konnte die junge Mutti frohlocken: „Eben habe ich ein Schreiben von der Familienkasse erhalten, in welchem mir rückwirkend bis August 2017 Kindergeld zugesagt wird“, teilte sie dem Leserobmann mit und dankte für dessen Unterstützung: „Ich bin sehr froh darüber, dass mir diese Last genommen wurde.“