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Kurioses rund um Pokémon Go

Der eine findet ein Pärchen beim Sex statt virtueller Monster. Der andere wird direkt festgenommen. Pokémon Go hält Deutschland in Atem. Seitdem das Online-Spiel hier zu haben ist, steht so einiges Kopf.

Von den dpa-Korrespondenten 20.07.2016, 09:26
Pokémon Go-Spieler in Hamburg. Foto: Lukas Schulze
Pokémon Go-Spieler in Hamburg. Foto: Lukas Schulze dpa

Berlin (dpa) - In den 1990er Jahren war Pokémon ein Hype - dann verschwanden die kleinen gelben Monster in der Versenkung. Jetzt sind sie zurück - als Online-Spiel fürs Smartphone. In Deutschland ist Pokémon Go seit einer Woche zu haben - und hat einigen Wirbel verursacht.

ENTDECKER: Pokémon bringt die Menschen vor die Tür - und manchmal auch an ungewöhnliche Orte. In den dunklen Gängen eines gesperrten S-Bahn-Tunnels in Frankfurt sollen sich einige Spieler bei der Monsterjagd verirrt haben. Für den Rhein-Main-Verkehrsverbund war das ein bisschen zu viel Abenteuer: Auch wenn es euch schwerfällt, doch für die Jagd ist und bleibt der #tunnelzu ;), twitterte das Unternehmen. Ebenfalls in Frankfurt stiegen Jugendliche auf das zehn Meter hohe Dach eines Einkaufszentrums, um dort nach den virtuellen Viechern zu suchen.

GEFAHR: Auf der Suche nach kleinen gelben Pokémons haben sich einige Spieler in Gefahr gebracht. In Niedersachsen wurden drei Pokémon-Fänger auf einem Truppenübungsplatz erwischt, auf dem gerade mit scharfer Munition geschossen wurde. Der Wachdienst hat das Trio auf dem Gelände der Bundeswehr in der Lüneburger Heide entdeckt. Eine 16-Jährige aus Schleswig-Holstein wurde sogar Opfer eines Verbrechens. Auf der Suche nach einem Pokémon riss ihr ein Radfahrer das Handy aus der Hand.

KRIMINALITÄT: Dem ein oder anderem hat Pokémon Ärger mit dem Gesetz eingehandelt. Eigentlich wollte ein Marihuana-Konsument in München kleine Pokémons fangen, dabei ging er allerdings selbst der Polizei ins Netz. Der 30-Jährige war in München mit einen Joint unterwegs - und dabei so in das Spiel auf seinem Handy vertieft, dass er die Streife nicht bemerkte. Und in Trier wurde ein per Haftbefehl gesuchter Mann beim Pokémon-Spiel von der Polizei aufgegriffen - und muss nun für ein halbes Jahr ins Gefängnis.

LIEBE: Mancher findet beim Spielen nicht nur kleine Monster, sondern auch die wahre Liebe. Nun ja, nur leider nicht die eigene. Ein junger Mann in Schwaben stieß in einer Grünanlage auf ein alkoholisiertes Pärchen, dass gerade Sex in freier Natur hatte. Das ließ sich auch von dem Pokémon-Spieler nicht in seiner Lust bremsen.

NACHT: Als Kind wanderten viele auf der Suche nach Geistern mit Klassenkameraden durch die Nacht. Heute stehen die virtuellen Monster im Mittelpunkt. Knapp 1000 Teilnehmer haben sich in Hannover zur Pokémon Go Nachtwanderung getroffen. Man lernt extrem viele Leute kennen, und es ist ein Kindheitstraum von mir, draußen "Pokémons" zu fangen, sagte ein 23-jähriger Teilnehmer. Auch etwa in Berlin gab es eine Pokémon-Jagd.

GESCHICHTE: Nicht überall ist die Monsterjagd angebracht. Die bayerischen KZ-Gedenkstätten etwa wollen keine Pokémons. Die ehemaligen Konzentrationslager Dachau und Flossenbürg sollten nach Wunsch der verantwortlichen Stiftung als mögliche Spielorte aus der Smartphone-App herausgenommen werden. Auch die Gedenkstätte Auschwitz hatte die Macher der App aufgefordert, das Gelände des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers in Polen aus dem Spiel zu entfernen.

VERKEHR: Mit einem Fahrzeug jagt es sich besser als zu Fuß? Auf diese Idee kam ein 24-Jähriger in Bochum. Der Mann war einem Fahrradpolizisten aufgefallen, als er während der Fahrt sein Handy in der Hand hielt und bediente. Auch in Berlin war ein Spieler auf Monstersuche - mit dem Fahrrad. Der Mann suchte mit Schrittgeschwindigkeit und einer Hand am Lenker die Umgebung nach den Pokémons ab. Die Handynutzung ist im Straßenverkehr allerdings verboten - das gilt nicht nur fürs Telefonieren.

Im Regen vor dem Opernhaus in Sydney: Pokémon Go-Spieler. Foto: David Moir
Im Regen vor dem Opernhaus in Sydney: Pokémon Go-Spieler. Foto: David Moir
AAP
Eine Woche Monsterjagd in Deutschland: Die Pokémons sind los. Foto: David Moir
Eine Woche Monsterjagd in Deutschland: Die Pokémons sind los. Foto: David Moir
AAP
Pokémon Go-Spieler ziehen durch Hannover.  Foto: Peter Steffen
Pokémon Go-Spieler ziehen durch Hannover. Foto: Peter Steffen
dpa